
Beim Gruppenspiel zwischen Portugal und Uruguay am Montagabend hat ein Flitzer bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit einer Regenbogenfahne und weiteren politischen Botschaften für Aufsehen gesorgt. Es handelt sich dabei um den Italiener Mario Ferri. Der 35-Jährige ist Fußballer und Aktivist.

Wenige Minuten nach dem Beginn der zweiten Halbzeit rannte Ferri im Lusail Stadium mit der Fahne der italienischen Friedensbewegung ("Pace") über den Rasen, konnte aber von Ordnern gestoppt werden. Schiedsrichter Alireza Faghani hob die Fahne auf und brachte sie vom Spielfeld.

Auf dem Superman-Shirt des Mannes stand vorne auf der Brust zudem "Save Ukraine" und auf dem Rücken "Respect for Iranian Woman". Der Regenbogen wird auch als Symbol für die LGBTQI*-Gemeinschaft verstanden.
Die TV-Zuschauer bekamen von der Szene wenig zu sehen, sie wurde so gut es geht aus dem Weltbild herausgehalten. Der Flitzer war nur kurz im Bild.
Portugals Ruben Neves sorgt sich um den Mann: "Ich hoffe, dem Jungen passiert nichts. Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt hat sie verstanden".
Der Italiener sei nach kurzem Arrest freigelassen worden, teilte das italienische Außenministerium am Dienstag mit. Weitere Konsequenzen muss Ferri offenbar nicht befürchten.
Am Dienstagmittag meldete sich Ferri auf Instagram zu Wort. Er schrieb von seinem "letzten Tanz", die Aktion in Katar soll seine letzte auf einem Spielfeld gewesen sein. Er wollte drei Botschaften anbringen, die ihm in den letzten Monaten sehr am Herzen gelegen seien: Solidarität mit Frauen im Iran, mit der Ukraine und ein Protest gegen das Verbot von Regenbogenfarben in den Stadien. Die Regeln für einen guten Zweck zu brechen, sei keine Straftat. (APA, sid, red, 29.11.2022)
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