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Zwei Drittel der Betriebe, die an dem Projekt teilgenommen haben, wollen einer Umfrage zufolge definitiv an der Viertagewoche festhalten.

Foto: Getty Images/Westend61

Dublin – Nach einem halben Jahr Viertagewoche bei voller Bezahlung haben fast alle Beschäftigten in einem internationalen Pilotprojekt ein positives Fazit gezogen. 97 Prozent von etwa 500 Befragten wollen an der verkürzten Arbeitswoche und dem zusätzlichen freien Tag festhalten, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Auswertung des Projekts Four Day Week ergab.

An dem von Forschern aus Boston, Cambridge und Dublin begleiteten Projekt beteiligten sich mehr als 30 Unternehmen mit insgesamt gut 900 Mitarbeitern – vorwiegend aus Irland und den USA, darunter IT-Unternehmen, Gastronomie, Unternehmensberatungen sowie Bauunternehmen.

Zwei Drittel der Betriebe wollen der Umfrage zufolge nach der sechsmonatigen Testphase definitiv an der Viertagewoche bei voller Bezahlung festhalten, andere tendieren dazu oder sind noch unentschlossen. Keines der Unternehmen gab in der Umfrage jedoch an, definitiv wieder zur Fünftagewoche zurückkehren zu wollen.

Umsatz gestiegen

Den Studienleiterinnen und Studienleitern zufolge brachte die Arbeitszeitverkürzung keine Einschnitte bei der Produktivität mit sich, da Unternehmen ihre Prozesse effizienter gestalteten: Über das halbe Jahr hinweg stieg der Umsatz der Unternehmen den Angaben nach durchschnittlich um acht Prozent – verglichen mit der gleichen Periode im Vorjahr sogar um 38 Prozent.

"Die körperliche und geistige Gesundheit verbesserte sich, genauso wie die Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen, die möglicherweise damit zusammenhängen, dass die Menschen besser schlafen und sich mehr bewegen", sagte der beteiligte Forscher Wen Fan vom Boston College.

Auch in anderen Ländern wird mit der Viertagewoche experimentiert, darunter Großbritannien, Island oder Belgien. Auch einige deutsche Betriebe testen ähnlichen Modelle aus. (APA, red, 30.11.2022)