Cornelia Hütter fehlte nicht viel auf ihren ersten Weltcupsieg.

Foto: Jeff McIntosh/The Canadian Press via AP

Hütter hadert nicht mit ihrem minimalen Rückstand. "Ich weiß, dass alles im Leben zurückkommt. Und ich weiß, dass die zwei Hundertstelsekunden auch zurückkommen."

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Lake Louise – Nur zwei Hundertstelsekunden haben Cornelia Hütter von ihrem ersten Sieg im Ski-Weltcup dieser Saison getrennt. Die Steirerin musste sich in Lake Louise im ersten Super-G des Alpin-Winters nur der Schweizerin Corinne Suter geschlagen geben. Rang drei belegte am Sonntag die Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+0,16), die wiederum Mirjam Puchner (+0,26) auf den vierten Platz verdrängte. Sofia Goggia verpasste den Lake-Louise-Hattrick und musste sich mit einem fünften Platz begnügen.

Auch beim dritten Rennen an diesem Wochenende stand also eine aus der starken ÖSV-Speed-Equipe am Stockerl. Drittbeste Österreicherin nach 39 Läuferinnen war Ramona Siebenhofer, die sich wesentlich wohler als bei ihren Abfahrtsläufen fühlte, als Siebente (+0,51). Nina Ortlieb, die Abfahrtszweite vom Samstag, stand bereits nach wenigen Fahrsekunden aufgrund einer Fehleinschätzung neben dem Kurs. Die Vorarlbergerin war zu direkt und erreichte ein Tor nicht mehr. Auch Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami schied nach zu viel Risiko aus.

Hütter hatte nach Platz drei am Freitag in der ersten Abfahrt – ebenfalls nur zwei Hundertstel hinter Suter – am Samstag wegen gesundheitlicher Probleme auf einen Start verzichtet. Nach dem Aufstehen hatte sie Kopfschmerzen und eine beeinträchtigte Sicht bemerkt. "Es ist alles ein wenig verschwommen. Wenn ich mit 140 runterfahre und da nicht richtig scharf sehe, wird es gefährlich", erklärte sie ihre Entscheidung. "Ich bin oft genug im Netz gelegen. Wenn es echt nicht geht, oder wenn es nicht funktioniert, dann macht es keinen Sinn."

Die Beschwerden könnten im Zusammenhang mit ihrer im Februar 2022 in Crans-Montana erlittenen Gehirnerschütterung stehen. Auch ein Schleuder-Trauma hatte sie sich damals zugezogen.

Wieder erstarkt

Am Sonntag fühlte sie sich wieder stark und zeigte speziell im unteren Streckenabschnitt eine formidable Fahrt. "Bei der Fall-Away-Einfahrt habe ich mir gedacht, ich habe ihn zu viel gehalten, das war nicht gut. Dann habe ich mir gedacht, dafür musst du unten riskieren und das wiedergutmachen", sagte Hütter im ORF-Interview. "Ich glaube, ich habe da relativ viel Geschwindigkeit mitgenommen. Dann sind die Tore richtig schnell dahergekommen."

Suter, die oben schneller war, jubelte über ihren fünften Weltcup-Sieg und den zweiten in einem Super-G. Hütter haderte nicht ob ihres minimalen Rückstands. "Ich glaube, dass alles im Leben zurückkommt. Und ich glaube, dass die zwei Hundertstel auch irgendwann zurückkommen", betonte die Steirerin.

Nicole Schmidhofer schrieb als 14. ihr bestes Ergebnis seit Februar 2020 in Crans-Montana an. Noch vor ihrer schweren Knieverletzung war sie dort in der Abfahrt auf den siebenten Platz gefahren. Stephanie Venier kam auf Position 16, Tamara Tippler war bei ihrem ersten Einsatz in dieser Saison 22. Auch Ariane Rädler als 25. und Nadine Fest als 27. kamen mit Punkten in die Wertung. (APA, 4.12.2022)

Ergebnisse des Weltcup-Super-G der alpinen Ski-Frauen am Sonntag in Lake Louise:

1. Corinne Suter (SUI) 1:20,75
2. Cornelia Hütter (AUT) 1:20,77 +0,02
3. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:20,91 +0,16
4. Mirjam Puchner (AUT) 1:21,01 +0,26
5. Sofia Goggia (ITA) 1:21,11 +0,36
6. Elena Curtoni (ITA) 1:21,14 +0,39
7. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:21,26 +0,51
8. Marie-Michele Gagnon (CAN) 1:21,48 +0,73
9. Laura Pirovano (ITA) 1:21,51 +0,76
10. Jasmine Flury (SUI) 1:21,53 +0,78
11. Michelle Gisin (SUI) 1:21,67 +0,92
12. Kira Weidle (GER) 1:21,68 +0,93
13. Romane Miradoli (FRA) 1:21,69 +0,94
14. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:21,78 +1,03
15. Marta Bassino (ITA) 1:21,79 +1,04
16. Stephanie Venier (AUT) 1:21,86 +1,11
17. Tessa Worley (FRA) 1:21,88 +1,13
18. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:21,93 +1,18
Alice Robinson (NZL) 1:21,93 +1,18
20. Joana Hählen (SUI) 1:21,95 +1,20
21. Emma Aicher (GER) 1:21,97 +1,22
22. Tamara Tippler (AUT) 1:22,06 +1,31
23. Breezy Johnson (USA) 1:22,08 +1,33
24. Isabella Wright (USA) 1:22,09 +1,34
25. Ariane Rädler (AUT) 1:22,14 +1,39
26. Federica Brignone (ITA) 1:22,21 +1,46
27. Nadine Fest (AUT) 1:22,34 +1,59
Juliana Suter (SUI) 1:22,34 +1,59
29. Ilka Stuhec (SLO) 1:22,41 +1,66
30. Priska Nufer (SUI) 1:22,54 +1,79

Weiter: 34. Christina Ager (AUT) 1:23,19 +2,44

Ausgeschieden u.a.: Nina Ortlieb (AUT), Lara Gut-Behrami (SUI), Laura Gauche (FRA)

Gesamtwertung (nach 7 Rennen):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 265
2. Sofia Goggia (ITA) 245
3. Corinne Suter (SUI) 240
Wendy Holdener (SUI) 240
5. Petra Vlhova (SVK) 220
6. Anna Swenn-Larsson (SWE) 180
7. Sara Hector (SWE) 167
8. Mirjam Puchner (AUT) 145
9. Cornelia Hütter (AUT) 140
10. Ragnhild Mowinckel (NOR) 135
11. Lara Gut-Behrami (SUI) 133
12. Nina Ortlieb (AUT) 120
13. Marta Bassino (ITA) 115
14. Thea Louise Stjernesund (NOR) 104
15. Lena Dürr (GER) 103

weiter: 16. Katharina Liensberger (AUT) 101 18. Katharina Truppe (AUT) 95 26. Ramona Siebenhofer (AUT) 76 34. Franziska Gritsch (AUT) 49 41. Ariane Rädler (AUT) 36 47. Nicole Schmidhofer (AUT) 30 53. Stephanie Venier (AUT) 26 55. Chiara Mair (AUT) 21 57. Katharina Huber (AUT) 19 59. Christina Ager (AUT) 17 60. Ricarda Haaser (AUT) 16 62. Marie-Therese Sporer (AUT) 15 76. Tamara Tippler (AUT) 9 85. Nadine Fest (AUT) 4

Super-G Frauen (1):

1. Corinne Suter (SUI) 100
2. Cornelia Hütter (AUT) 80
3. Ragnhild Mowinckel (NOR) 60
4. Mirjam Puchner (AUT) 50
5. Sofia Goggia (ITA) 45
6. Elena Curtoni (ITA) 40
7. Ramona Siebenhofer (AUT) 36
8. Marie-Michele Gagnon (CAN) 32
9. Laura Pirovano (ITA) 29
10. Jasmine Flury (SUI) 26
11. Michelle Gisin (SUI) 24
12. Kira Weidle (GER) 22
13. Romane Miradoli (FRA) 20
14. Nicole Schmidhofer (AUT) 18
15. Marta Bassino (ITA) 16

weiter: 16. Stephanie Venier (AUT) 15 22. Tamara Tippler (AUT) 9 25. Ariane Rädler (AUT) 6 27. Nadine Fest (AUT) 4

Mannschaft Frauen (7):

1. Schweiz 1032
2. Österreich 919
3. Italien 650
4. Schweden 438
5. USA 377

Nationencup (12):

1. Schweiz 1818
2. Österreich 1578
3. Norwegen 1028
4. Italien 792
5. Deutschland 618