Auch das Fairphone 4 ist unter den Vergleichsgeräten.

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Beim Kauf eines neuen Mobiltelefons kommen Vertragshandys öfters günstiger als Geräte mit SIM-only-Tarifen von separaten Anbietern. Das zeigt ein am Montag veröffentlichter Preismonitor der Arbeiterkammer (AK), die 70 Angebote untersuchte.

Demnach fahren Neukundinnen und Neukunden mit der Anschaffung von Handy-Tarif-Kombiangeboten in 57 Prozent der Fälle besser. Die Kostenersparnis liegt bei bis zu 686 Euro, errechnete die Interessensvertretung.

Methodik

Betrachtet wurden aktuelle Tarife mit Smartphones von A1, Magenta, Drei, der A1-Marke Bob sowie Mtel. Beachtet wurden je Anbieter – sofern die Palette ausreichend groß war – je 2 Smartphones aus dem hohen, mittleren und niedrigen Preissegment. Mit dabei waren hier etwa das Apple iPhone 13 Pro, Samsung Galaxy S22+, Fairphone 4, Huawei Nova 9SE, Xiaomi Redmi Note 11 Pro und Nokia X10.

Folgende Einschränkungen gibt es: Mit Spusu fehlt ein größerer Alternativanbieter, der auch Kombinationen mit Smartphones anbietet, ebenso wie die A1-Marke Yesss oder reine SIM-Tarifanbieter wie Hot. Dazu sind die zum Vergleich mit Vertragstarifen herangezogenen SIM-only-Angebote in puncto Leistungsumfang – etwa der maximalen Übertragungsgeschwindigkeit im mobilen Breitband – nicht ident.

Handy mit Vertrag öfter günstiger

Der Grund für die Einsparung bei der Mehrheit der Kombinationen aus Vertrag und Smartphone liegt laut Arbeiterkammer häufig darin, dass die Mobilfunkanbieter beim Kombikauf Vergünstigungen wie einen befristeten Entfall der Grundgebühren oder Handy-Rabatte anbieten. Die Alternative – Tarif und Handy aus mehreren Händen – erweist sich wiederum bei 43 Prozent der Fälle als günstiger. Diesfalls sind vor allem SIM-Only-Tarife mit niedrigeren monatlichen Grundgebühren ausschlaggebend. Außerdem gibt es für einzelne Handys den Angaben zufolge häufig relativ günstige Preise. Vergleichsweise können sich Kundinnen und Kunden so um bis 281 Euro sparen.

"Kombiverträge vom Handyanbieter sind zwar oft günstiger, aber trotzdem sollte man sich nicht blind darauf verlassen", resümierte die AK-Konsumentenschützerin Daniele Zimmer in einer Aussendung. Vertragshandys müssten also nicht das "Nonplusultra" sein. Sie rät dazu, im Einzelfall mehrere Varianten zu prüfen. Beim Vergleich von Kosten sollte man laut Arbeiterkammer unter anderem auf die Vertragsdauer und eventuelle Abschlagszahlungen bei Kündigung achten. Auch ein Blick auf Gebrauchthandys könne sich lohnen. (APA, red, 5.12.22)