Private Hauptmieten legten im dritten Quartal um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, sämtliche Mieten in Österreich verteuerten sich um 3,1 Prozent.

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Die hohe Inflation treibt nun die Mieten regelrecht vor sich her: Die Statistik Austria meldete am Mittwoch den höchsten Quartalsanstieg der Mieten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2004. Seit damals werden die im Mikrozensus erhobenen Wohnkosten quartalsweise ausgewertet.

8,8 Euro brutto

Im dritten Quartal stieg die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten auf monatlich 8,8 Euro pro Quadratmeter, das war um 3,1 Prozent höher als im Vorquartal und sogar um sieben Prozent höher als im dritten Quartal 2021. Die durchschnittliche Gesamtmiete inklusive Betriebskosten lag bei 588,3 Euro pro Hauptmietwohnung.

Die tatsächliche Höhe der monatlichen Miete inklusive Betriebskosten hängt aber bekanntlich sehr stark vom Mietsegment, der Mietdauer und der Region ab. Haushalte in Wohnungen, die dem Richtwert unterliegen – das sind laut Statistik Austria knapp 400.000 –, hatten eine Steigerung von 4,2 Prozent zum Vorquartal, heißt es in der Pressemitteilung. Das betrifft Mietwohnungen, die vor 1953 errichtet worden sind und für die nach dem 28. Februar 1994 ein Mietvertrag abgeschlossen wurde. Wie berichtet, wurde der Richtwert heuer per 1. April um 5,9 Prozent erhöht, nachdem die Anpassung im Vorjahr ausgesetzt worden war.

Private Hauptmieten auf dem freien Markt, also außerhalb des Richtwerts, stiegen sowohl mit als auch ohne Betriebskosten um 3,4 Prozent pro Quadratmeter und liegen jetzt im Schnitt brutto bei 10,3 Euro. Rund 468.100 Haushalte sind von dieser Steigerung betroffen.

Höchste Mietsteigerung bei Gemeindewohnungen

Bei sämtlichen privaten Hauptmieten (ohne Unterscheidung zwischen jenen mit Richtwertmietzins und jenen auf dem freien Markt) stieg die Miete inklusive Betriebskosten um 3,6 Prozent zum Vorquartal auf 10,3 Euro pro Quadratmeter. Bei den Genossenschaftswohnungen gab es bei der Miete inklusive Betriebskosten mit 1,2 Prozent einen moderateren Anstieg auf 7,7 Euro pro Quadratmeter.

Den stärksten Anstieg registrierten die Statistikerinnen und Statistiker ausgerechnet bei den Gemeindewohnungen, die in Wien ebenfalls dem Richtwert unterliegen: Die Miete inklusive Betriebskosten ist hier von 7,3 Euro auf 7,5 Euro pro Quadratmeter gestiegen, was einem Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 entspricht. Der Quadratmetermietpreis inklusive Betriebskosten von Gemeindewohnungen hat sich damit dem von Genossenschaftswohnungen weiter angenähert.

Betriebskosten im Schnitt bei 2,3 Euro

Die durchschnittlichen Betriebskosten lagen bei 153,3 Euro pro Wohnung bzw. 2,3 Euro pro Quadratmeter, diesen Wert hatte die Statistik auch im zweiten Quartal 2022 bereits erhoben. Im dritten Quartal 2021 lagen die durchschnittlichen Betriebskosten bei 2,2 Euro je Quadratmeter. (red, 7.12.2022)