Massen, die sich durch das Amsterdamer Rotlichtviertel schieben (Archivaufnahme): die Stadt möchte ihr Schmuddelimage loswerden – und Touristinnen und Touristen, die sich nicht benehmen, auch.

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Mit der "Entmutigungskampagne" sollen Besucher ferngehalten werden, die hauptsächlich wegen Alkohol, Drogen und Sex in die Stadt kommen. Sie richtet sich insbesondere an britische Touristen, die zu den Besuchern mit dem schlechtesten Benehmen in der niederländischen Stadt zählen. Das berichtet unter anderem Euronews Travel. Sie treiben sich gerne im Rotlichtviertel herum, saufen und kiffen. Das schadet dem Image der Stadt, die weit mehr zu bieten hat als das.

"Bleib weg"

Um sich also wieder ins rechte Licht zu rücken, soll die Kampagne mit dem Titel "Stay away" Menschen davon abhalten, in die Stadt zu reisen, um sich Exzessen hinzugeben. Sollte die Kampagne erfolgreich sein, soll auch auf Reisende aus anderen Ländern ausgeweitet werden. Im Großen und Ganzen ist Amsterdams Einstellung zu Prostitution und Marihuana viel liberaler als die der meisten anderen Städte in Europa. Bordelle sind in der niederländischen Stadt legal, während das Rauchen von Marihuana in "Coffeeshops" von den örtlichen Behörden toleriert wird.

Die "Bleib weg"-Kampagne ist nicht das einzige, was Amsterdam unternimmt, um randalierende Touristen abzuschrecken. Die Stadt will die Zahl der Beisltouren, Junggesellen- und Junggesellinnenabschiede begrenzen, die Zahl der Flusskreuzfahrten verringern und das Rauchen von Cannabis auf den Straßen des Stadtzentrums verbieten. Außerdem will Amsterdam sein Rotlichtviertel in ein neues "Erotikzentrum" außerhalb des Stadtzentrums verlegen.

Dies sei nicht das erste Mal ist, dass Amsterdam gegen lästige Touristen vorgeht, heißt es bei Time Out. Schon 2021 legte die Stadt einen einschlägigen Plan vor, jetzt könnte er in die Tat umgesetzt werden. Die neue Werbekampagne soll im kommenden Frühjahr anlaufen. (red, 9.12.2022)