Elon Musk hat ein Problem mit den Gebühren für In-App-Käufe im App Store.

Foto: Reuters/Dado Ruvic

Das Theater um die umstrittene Abo-Verifizierung von Twitter geht weiter. Nachdem eine Welle gefälschter Accounts dafür gesorgt hatte, dass "Twitter Blue" pausiert werden musste, hätten die Verifikationshäkchen mittlerweile schon Ende November ein Comeback erleben sollen. Das Abo lässt nach wie vor auf sich warten, dafür kündigt sich jetzt an, dass Apple-Nutzer offenbar deutlich mehr dafür zahlen müssen. Hintergrund dürfte die jüngste Auseinandersetzung zwischen Elon Musk und Apple sein.

Den Angaben von "The Information" zufolge plant Twitter nämlich, die Preise für das Abo von Twitter Blue von 7,99 US-Dollar auf elf US-Dollar zu erhöhen, wenn es über eine iOS-App bezahlt wird. Direkt über die Webseite sollen Nutzer nur sieben US-Dollar bezahlen, heißt es unter Berufung auf eine Person, die über die Pläne informiert worden ist.

In dem Bericht heißt es weiter, dass die geringeren Preise auf der Webseite einen Anreiz bieten sollen, die Kundinnen und Kunden davon abzubringen, sich über ihre iPhones anzumelden. Ob sich der Preis auch für Android-Nutzer erhöhen wird, ist noch offen.

Der Grund für die geplante Erhöhung ist nämlich offensichtlich: Sie ist als Reaktion darauf zu verstehen, dass Elon Musk mit der Preispolitik der App-Store-Gebühren nicht einverstanden ist. Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als einer Million US-Dollar pro Jahr müssen Apple 30 Prozent der In-App-Käufe abtreten. Eine ähnliche Vorgehensweise müsste dann eigentlich auch für den Google Play Store gelten.

Gegen Apple "in den Krieg ziehen"

Den Informationen zu speziellen Preiserhöhungen für Apple-Nutzer ging eine Auseinandersetzung zwischen Elon Musk und Apple voraus. Musk beschuldigte den iPhone-Hersteller in einer Reihe von Tweets, dass man Twitter aus dem App Store entfernen wollte und die Werbung auf der Plattform eingestellt habe.

Beschwert hatte sich Musk insbesondere auch über "geheime" App-Store-Gebühren von bis zu 30 Prozent, die für In-App-Käufe erhoben werden. Auf Twitter postete er ein Meme, in dem er andeutete, dass er gegen Apple eher bereit wäre, "in den Krieg zu ziehen", als eine Provision zu bezahlen. Das Missverständnis über den Twitter-Rauswurf haben beide Parteien zwar beiseite geräumt, der "Kriegs-Tweet" wurde gelöscht (aber archiviert) – mit der Provision dürfte der Twitter-Haudrauf dennoch ein Problem haben.

Bitte warten

Zuletzt kündigte Musk zur Abo-Verifizierung an, dass Twitter-Profile von Organisationen und Einzelpersonen künftig Häkchen in verschiedenen Farben bekommen würden. Auch betonte der Twitter-Chef, dass die Verifikationshäkchen erst dann wieder fortgesetzt würden, wenn eine Fälschung von Accounts "mit hoher Wahrscheinlichkeit" vermieden werden kann.

Führt man sich zusätzlich die reduzierten Ressourcen bei Twitter vor Augen, dürften das genau die Gründe sein, weshalb der ursprünglich angepeilte Termin für eine Wiedereinführung am 29. November nicht stattgefunden hat. (bbr, 8.12.2022)