Den Entwicklern ist es gelungen die düstere Stimmung von 40k umzusetzen. Mittlerweile ist das Spiel auch technisch zurechtgepatcht.

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Der Start von "Darktide" verlief alles andere als glatt. Technische Probleme und fehlender Inhalt machten den Launch des heiß erwarteten Spiels zu einer Enttäuschung. Obwohl die Crafting-Mechanik immer noch fehlt, hat Entwickler Fatshark das Spiel mittlerweile so weit zurechtgepatcht, dass es weitgehend stabil läuft. Abseits von der anfangs hakeligen Technik ist es ein großartiges Spiel geworden, und in seinen besten Momenten ist "Darktide" das immersivste 40k-Erlebnis, das man derzeit haben kann.

Wir haben uns deshalb tage- und nächtelang im Hive von Tertium herumgetrieben, haben Dämonen gebannt, Seuchenwandler verprügelt, uns mit dem Abschaum der Unterstadt angelegt und dabei die wichtigsten Tipps gesammelt, wie der Start ins Abenteuer gelingt und der Gott-Imperator glücklich wird.

Wird man im Nahkampf angegriffen, hilft entweder ein gezielter Block oder im Fall größerer Feinde ein Ausweichschritt.
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Viel Blocken hilft viel

Auf den untersten Schwierigkeitsgraden ist Blocken noch kein Muss, oft reicht es, um die Gegnerhorden zu tänzeln und die linke Maustaste zu betätigen um auch mit großen Gegnermengen im Nahkampf fertig zu werden. Spätestens ab "Ketzerei" wird das Blocken mit Nahkampfwaffen aber zur Pflicht. Mit einem Rechtsklick kann man die Nahkampfwaffe in Verteidigungshaltung bringen und Gegner mit einem Linksklick auch wegstoßen. Drückt man die linke Maustaste ein zweites Mal, führt der Spielcharakter einen schnellen Gegenschlag aus. Sehr effektiv!

Die Spielwelt spricht

"Darktide" ist eines dieser Spiele, die man am besten mit einem guten Headset genießt. Das hat den Vorteil, dass man die zahlreichen Audiohinweise richtig interpretiert. Ein Klicken bedeutet beispielsweise, dass ein Pox-Bomber auf seinem Weg zum Team ist. Wolfsgeheul bedeutet, dass sich einer der gefürchteten Chaoshunde auf die Jagd nach zurückgefallenen Mitgliedern des Einsatztrupps macht.

Demonhost

Wenn ein Dämon süße Versuchungen in das Ohr der Ausgestoßenen flüstert, dann ist ein Demonhost nicht weit. Diese gelten als die härtesten Bosse im Spiel und sollten daher am besten umgangen werden. Ein unerfahrenes oder nicht ideal abgestimmtes Team wird durch den Demonhost unweigerlich schwer getroffen. Er wird zwei Teammitglieder töten und sich dann verziehen. Da er seine Opfer nacheinander tötet und der Dämon dafür Zeit braucht, können ihn die verbliebenen Teammitglieder töten, bevor es zu spät ist. Dazu muss das Team aber die gesamte Feuerkraft aufbringen.

Wenn man einen Ogryn im Team hat, stehen die Chancen noch besser. Der breit gebaute Kollege sollte aber mit einem Slab-Shield ausgestattet sein, so kann er den Attacken des Demonhosts lange genug stand halten, während das restliche Team die Lebensenergie des Bossgegners mit Bolter, Kettenschwert und Flammenwerfer reduziert. Generell ist es nicht ratsam den Demonhost anzugreifen, wenn man bereits einige Lebensbalken durch Korruptionsschaden verloren hat.

Wer bei seinen Freunden bleibt, der bekommt fette Boni
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Zusammenbleiben, verdammt

Gerade in Spielen mit einer zufällig zusammengewürfelten Truppe kommt es immer wieder vor, dass sich Spieler vom Rest der Gruppe entfernen. Das ist höchst gefährlich, denn wenn der oben genannte Chaoshund zuschlägt, dann kann sich das Opfer nicht mehr selbst befreien, und die anderen Teammitglieder müssen zur Hilfe eilen. Das ist gefährlich, und oft kommt die Hilfe ohnehin zu spät. Außerdem regeneriert sich die "Toughness", eine Art Schadensschild der Charaktere, schneller, wenn alle schön beisammen bleiben. Außerdem profitiert nur eine kompakte Vierergruppe von den Boni, die jede Klasse den Kameraden gewährt.

Kommunikation ist alles

Es gibt in "Darktide" drei Formen von Gegenständen: Medipacks, Munitionskisten und Granaten. Während einzelne Munitionsboxen in der Welt verteilt sind, können die großen Kisten aufgestellt werden und dem ganzen Team Nachschub liefern. Ähnlich funktioniert das Medipack. Einmal ausgelegt, gibt es einen grünen heilenden Nebel ab. In der kleinen Symbolreihe neben dem Spielernamen kann man erkennen, wer ein Medipack oder eine Munitionskiste trägt. Wichtig ist dabei die Kommunikation: Veteranen sind stärker auf Munition angewiesen als die nahkampforientierten Prediger und sollten deshalb bevorzugt Nachschub erhalten. Dazu eignet sich das Kommunikationsrad: Drückt man länger auf die mittlere Maustaste, kann man bequem Bedarf an Heilung oder Munition anmelden.

Die dicksten Gegner erfordern besondere Taktiken. Mutanten wie diesen schaltet man am besten im Fernkampf aus, sonst wirft er die Spielfigur durch den halben Level.
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Beast of Nurgle will nur spielen

Natürlich darf in einem Titel wie "Darktide" ein Beast of Nurgle nicht fehlen. Diese missverstandenen Kreaturen sind eigentlich fröhliche Zeitgenossen und wollen nur spielen. Das Problem ist, dass sie ihr Spielzeug – das Einsatzteam – dabei leider kaputtmachen. Das Monster kann extrem viel Schaden wegstecken und noch dazu ist die Seuchenbestie meistens nicht allein und bringt üblicherweise allerlei Poxwalker mit. Wer nicht aufpasst, der endet wohl im Magen von Papa Nurgles kleinem Liebling oder nimmt zumindest eine große Menge Corruption-Damage. Das Monster besiegt man am besten, indem ein oder zwei Truppmitglieder es ablenken, während der Rest des Teams auf die gelbe Eiterblase am Rücken des Beasts feuert. Aber Vorsicht: Hinter dem Vieh ist man auch nicht sicher, denn die Schwanzattacke verursacht massiven Schaden.

Plague-Ogryn: Immer auf den Kopf schießen

Ein Plague-Ogryn ist der häufigste Boss in "Darktide", aber deshalb nicht minder gefährlich. Im Kampf verlässt sich das Ungetüm auf seine Ramm-Attacke, mit der der ganze Einsatztrupp von den Füßen geholt werden kann. Wer genau hinhört, hat vielleicht die Figur eines Teamkameraden schon "Aim for the head!" rufen hören. Der Kopf ist nämlich die Schwachstelle des Monsters. Am schnellsten lässt sich der Ogryn mit gezielten Schüssen auf den Kopf im Fernkampf besiegen.

Waffen, eine Wissenschaft

Die Werte von Waffen und Ausrüstung sind in "Darktide" noch verwirrender, als sie es in den Vorgängerspielen waren. Hier die Erklärung der einzelnen Funktionen:

  • Damage: Gibt an, wie viel Grundschaden die Waffen verursacht
  • Mobility: Je höher, desto weiter kann der Charakter mit Richtungs- und Leertaste ausweichen
  • Cleave Targets: Wie viele Gegner mit einem Hieb getroffen werden
  • Cleave Damage: So viel Schaden neben die Gegner nachdem das erste Ziel getroffen wurde
  • Finesse: Der Schadensmultiplikator, wenn mit der Waffe eine Weakspot oder der Kopf eines Gegners getroffen wird
  • First Target: Der Schaden, den das erste Ziel erleidet
  • Penetration: Schaden, der an gepanzerten Feinden zugefügt wird
  • Defences: Wie viel Stamina verbraucht wird, wenn man blockt oder pusht
  • Stopping Power: Ob und wie lange das Ziel nach einem Treffer betäubt wird
  • Stability: Rückstoß, Schwanken der Waffe
  • Ammo: Wie viel Munition die Waffe fasst
  • Crowd Control: Wie viele Feinde mit einem Schildschlag gelähmt werden
  • Shredder: Durchschlagskraft von Kettenschwert, Kettenaxt und Eviscerator gegen gepanzerte Ziele
  • Crit Bonus: Bonusschaden im Fall eines kritischen Treffers
  • Blast Radius: Die Größe der Schadensfläche
  • Charge Speed: Nur für Psyker, wie schnell sich der Stab wieder auflädt
  • Quell Speed: Abklingzeit für Perils of the Warp, nur Psyker
  • Warp Resistance: Reduziert Perils of the Warp
  • Burn: Wie hoch der Feuerschaden einer Waffe ist

Fähigkeit nutzen

Jeder vier Charakterklassen hat eine Spezialfähigkeit. Der Prediger stürmt mit heiligem Zorn voran, lädt dabei seine Toughness zur Hälfte auf und verursacht mit dem nächsten Nahkampfangriff garantiert einen kritischen Treffer. Das ist unglaublich praktisch, um einen feindlichen Gunner auszuschalten.

Der Ogryn stürmt ebenfalls vorwärts, wirft dabei aber seine Feinde um. Außerdem wird seine Angriffgeschwindigkeit für fünf Sekunden erhöht. Dieser Angriff eignet sich hervorragend, um Feindeshorden aufzubrechen oder zu einem am Boden liegenden Kameraden zu gelangen.

Psyker setzen Warp Charges frei, was eine Energiewelle hervorruft, was Feinde zurückwirft und die Perils-Anzeige verringert. Praktisch, wenn man sich als Psyker Luft verschaffen will.

Wenn der Veteran die Fähigkeit zündet, zückt er seine Fernkampfwaffe, und alle Elitefeinde werden sofort als Prioritätsziele markiert. Außerdem wird der Schaden um 50 Prozent erhöht.

Scriptures und Grimoires

Scriptures sind in Missionen mit einem entsprechenden Bonusziel zu finden. Dabei handelt es sich um kleine Bücher, die überall im Level verstreut sind. In diesen Einsätzen wird auf der rechten Bildschirmseite angezeigt, wie viele Bücher schon gefunden wurden und wie viele noch in der Welt versteckt sind. Hat das Team alle drei gefunden, winkt am Ende der Mission eine saftige Extrabelohnung. Achtung: Die Bücher belegen einen Inventarplatz und werden abgelegt, sobald man ein Medikit oder eine Munitionskiste aufnimmt.

Grimoires funktionieren ganz ähnlich: Im Missionsterminal wird angezeigt, ob ein Grimoire gefunden werden kann. Im Gegensatz zu Scriptures gibt es aber immer nur zwei Grimoires in den Levels zu finden. Auch sie belegen einen Inventarplatz und verursachen eine geringe Menge an Corruption-Damage. Grimoires kann man durch ein grünliches Leuchten erkennen.

Der Psyker ist mächtig, muss aber aufpassen, dass er nicht vom Warp verschlungen wird.
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Diamintine und Plasteel

Diamantine und Plasteel kommen in Würfel- beziehungsweise Zylinderform daher und sind wie Munition zufällig in den Levels verstreut. Manchmal findet man die wertvollen Ressourcen auch in den gelben Nachschubkisten abseits der offensichtlichen Wege. Bei Plasteel und Diamantine handelt es sich um spezielle Währungen, mit denen man seine Waffen und Glücksbringer aufwerten kann. Die Ressourcen sind aber selten: Auf dem ersten Schwierigkeitsgrad findet man nur eine geringe Menge Plasteel, Diamantine gibt es gar nicht. Erst ab dem zweiten Schwierigkeitsgrad sind beide Ressourcen in der Welt zu finden. Es ist übrigens egal, wer die Gegenstände einsammelt, am Ende erhalten alle Mitspieler gleich viel Bonusmaterial.

Bonustipp: Keine Aquilas kaufen

Zugegeben, dieser Tipp hat weniger mit dem Spielablauf selbst zu tun als mehr mit den fragwürdigen Ingame-Käufen in "Darktide". Die Premium-Währung Aquila wurde so gewählt, dass die günstigeren Pakete nicht für einen Skin reichen, man mit den teureren Paketen sich zwar ein neues Kostüm für den Charakter kaufen kann, aber dann noch eine Menge teure Premium-Münzen übrig hat. Diese schamlose Abzocke hat sich einen Boykott redlich verdient. (pez, 9.12.2022)