Seit Anfang Oktober ist es gewiss: Mit dem diesjährigen Physiknobelpreis wird auch der Österreicher Anton Zeilinger ausgezeichnet. Heute, am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, war es schließlich soweit: Zeilinger und die anderen Laureaten wurden geehrt.

Am Samstagnachmittag überreichte König Carl XVI. Gustaf dem österreichischen Physiker Anton Zeilinger die Nobelpreis-Medaille und -Urkunde.
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König Carl XVI. Gustaf überreichte Zeilinger kurz vor 16:30 Uhr die Nobelpreis-Medaille und -Urkunde – die traditionelle Feier folgte einem strengen Protokoll. Die Zeremonie fand mit rund 1.500 Gästen im Stockholmer Konzerthaus statt.

Anton Zeilinger ist emeritierter Professor der Universität Wien und am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig.
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Prominente Gäste

Auf der Bühne nahmen rund 90 Personen Platz: Gegenüber von König Carl XVI. Gustaf, Königin Silvia, Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel saßen die elf diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in der ersten Reihe – beginnend mit den Physik-Laureaten Alain Aspect, John Clauser und Anton Zeilinger, daneben die Chemie-Preisträgerinnen und -Preisträger Carolyn Bertozzi, Barry Sharpless und Morten Meldal. In der Reihe folgten Medizin-Nobelpreisträger Svante Pääbo, Literatur-Preisträgerin Annie Ernaux und schließlich die drei Laureaten des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften, Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig.

Von links nach rechts die diesjährigen Nobelpreisträger und zwei Nobelpreisträgerinnen: Physiklaureaten Alain Aspect, John Clauser und Anton Zeilinger, daneben die Chemielaureaten Carolyn Bertozzi, Barry Sharpless und Morten Meldal. Weiters: Medizin-Nobelpreisträger Svante Pääbo, Literatur-Preisträgerin Annie Ernaux und die drei Laureaten des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften, Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig.
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Dahinter saßen die Nobelpreisträger der vergangenen beiden Jahre, die aufgrund der Corona-Pandemie die Auszeichnung in ihren Heimatländern erhalten hatten. Sie wurden daher zur diesjährigen Verleihung eingeladen, was in der Rekordzahl von 27 Nobelpreisträgern bei der Zeremonie resultierte. Weiters fanden sich Mitglieder und Vertreter der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, des Nobelkomitees des Karolinska-Instituts, der Schwedischen Akademie sowie der Nobel-Stiftung auf der Bühne.

Applaus für Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger – auch vom Schwedischen König Carl XVI. Gustaf (rechts).
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Trommelwirbel und Ballett

Die feierliche Zeremonie begann mit Trommelwirbel, dem Einzug der königlichen Familie und dem schwedischen Königslied "Kungssången". Es folgte eine Rede des Vorsitzenden der Nobelstiftung, Carl-Henrik Heldin, und die Uraufführung von "Laus Canticum" der schwedischen Komponistin Andrea Tarrodi, ein Auftragswerk der Nobelstiftung zu Ehren der Nobelpreisträger der Jahre 2020 und 2021.

Nach der Nobelpreis-Zeremonie fand ein feierliches Bankett im Rathaus statt. Von links nach rechts: Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger, Professorin Evi Heldin von der Universität Uppsala, König Carl XVI. Gustaf und Chemienobelpreisträgerin Carolyn Bertozzi.
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Die Physiker nahmen zuerst ihre Nobelpreise entgegen, gefolgt von den Auszeichnungen für Chemie, Medizin, Literatur und Wirtschaftswissenschaften. Dabei wurden die Preisträger der einzelnen Kategorien jeweils durch kurze Präsentationen vorgestellt. Dazwischen gab es musikalische Intermezzi, gespielt vom Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter Emilia Hoving. Mit der schwedischen Hymne und einem Marsch aus dem Ballett von Hugo Alfven "Der verlorene Sohn" endete die Zeremonie im Konzerthaus nach etwa eineinhalb Stunden. Im Anschluss folgte ein feierliches Bankett im Rathaus. (trat, Apa, 10.12.2022)