Österreich hat den Pokal.

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Fabian Unterkicher erzielte gegen Deutschland den entscheidenden Treffer.

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Österreichische Jubelszenen in Hamburg.

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So sehen Sieger aus.

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Hamburg – In einem packenden Finale gegen Gastgeber Deutschland sicherte sich Österreichs Hockey-Nationalteam der Männer am Sonntag in Hamburg den dritten Hallen-EM-Titel nach 2010 und 2018. Nach 0:1-Rückstand und klarer Unterlegenheit im ersten Viertel steigerten sich die "Red Capricorns", die 2018 auch den WM-Titel geholt hatten, übrigens ebenfalls in und gegen Deutschland. Goalie Mateusz Szymczyk hielt Österreich mit starken Paraden im Spiel, Fabian Unterkircher gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Unterkircher war es auch, der nach einer Strafecke im Finish mit einem platzierten Flachschuss für die Entscheidung sorgte. Der Wiener wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.

Österreich hatte Deutschland auch in der Vorrunde schon bezwungen (7:6) und da allein gegen die Niederlande verloren. Dieses Match war für die Österreicher schon bedeutungslos gewesen, für die Deutschen freilich nicht – sie hätten das Finale verpasst, hätte Österreich gegen die Niederlande mit fünf Toren Differenz oder höher verloren.

Im Finale gab es vor 3500 Fans nichts geschenkt. Am Ende haderten die Deutschen mit den Referees und mit ihrer Chancenverwertung. Bei 1:1 hatten sie die besten Möglichkeiten vergeben, selbst in Führung zu gehen. In den letzten zwei Minuten brachten die Österreicher das 2:1 relativ gelassen über die Runden. Österreichs Topscorer Michael Körper ging diesmal leer aus, war dennoch mit 14 Treffern der zweitbeste Schütze der EM hinter dem Belgier Philippe Simar, der allein im Spiel um Platz fünf gegen Tschechien sechsmal getroffen hatte und auf insgesamt 17 Tore kam.

Ein glücklicher Deutscher

Immerhin ein Deutscher war in Hamburg auch noch nach dem Finale amused, die Rede ist von Österreichs Teamchef Robin Rösch. Ihn hat auch der zweite Erfolg gegen seine Landsleute nicht überrascht. "Ich bin in das Spiel reingegangen mit dem vollen Glauben, dass wir das Ding gewinnen können. Ich habe die Mannschaft das letzte Jahr miterlebt und ich muss sagen, es ist eine ganz besondere Mannschaft. Ich bin sehr glücklich, sie begleiten zu dürfen. Die Jungs haben einen tollen Job gemacht, sind für einander eingetreten, haben mir große Leidenschaft gezeigt, und daher war der Glaube an die Mannschaft zu jedem Zeitpunkt unerschüttert. Wir haben verdient gewonnen."

Vergleichsweise unverdient war die Niederlage, die Österreichs Frauen tags zuvor im Spiel um Platz drei gegen die Ukraine erlitten. Trotz phasenweise drückender Überlegenheit wollte kein Tor gelingen, wohingegen die Ukrainerinnen in vorletzter Minute ihre praktisch einzige gute Chance nützten – und mit 1:0 gewannen. Hier ging der Titel an Deutschland, das im Finale die Niederlande mit 5:4 bezwang.

Nächstes Großevent ist die Hallen-WM, die Anfang Februar 2023 in Pretoria in Südafrika stattfindet. Seit 2018 hat keine WM stattgefunden, Österreichs Männer sind also Titelverteidiger. (fri, domi, 11.12.2022)