"Ihr habt in der Arbeit meinen My-Space-Account entdeckt? Wie lustig, danke für das Weiterleiten an das Team!"
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Es kann eine lustige Tätigkeit für die Freundesgruppe sein, sich gegenseitig in einer Suchmaschine einzugeben. Warum auch nicht, sind diese Informationen doch schließlich öffentlich auffindbar und somit ja keine Geheimnisse. Neben Websites von ehemaligen Arbeitgebern, die seit mehreren Jahren vergessen, die Belegschaft zu aktualisieren, finden sich vielleicht auch noch die Posts des My-Space-Kontos, das man seit einem gefühlten Jahrhundert nicht mehr benutzt. Und dann sind da auch noch die Fotos vom Urlaub, der Maturafeier etc. – die Freundesgruppe kennt einen nun vielleicht sogar noch besser als vorher, und das nur dank einer kurzen Suche.

Umso vielfältiger die Interessen und Tätigkeiten einer Person sind, umso überraschender kann eine kurze Suche sein. Eine Suche, die nicht unbedingt nur von den Liebsten, sondern etwa einem Geschäftspartner durchgeführt werden kann:

Neben einem Schmunzeln kann der Auftritt im Netz aber auch Konsequenzen für den Karriereweg haben. So kann eine Online-Recherche vor dem Bewerbungsgespräch Informationen zutage befördern, die man gerne für sich behalten würde – oder die in einem solchen Setting überhaupt nicht gefragt werden dürften, wie etwa das Wahlverhalten bei der letzten Bundespräsidenten-Wahl, im Zuge derer man sich einen Sticker für das Facebook-Profilbild zugelegt hatte.

Die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile Wege gibt, um den digitalen Fußabdruck zu verkleinern. Diese Prozesse geschehen aber nur unter gewissen Voraussetzung, weswegen die ratsamste Alternative weiterhin bleibt, gewisse Lebensinhalte entweder eingeschränkt oder gar nicht erst hochzuladen.

Gleichzeitig gibt es aber auch den Druck, etwa gerade aus Karrieregründen, einen Auftritt im Internet zu haben. Dies hat auch eine präventive Funktion, denn gibt man unter dem eigenen Namen keine Informationen preis, kann dies im schlimmsten Fall zu unangenehmen Verwechslungen mit namensgleichen Personen führen, wie in einem Posting erzählt wird:

"Wenn man meinen Namen eingibt, dann finden Sie ein Bild eines Fußball-Hooligans mit bemalten Gesicht und andere komische Fotos, aber kein richtiges von mir und mein Name ist sehr, sehr selten bzw. einzigartig in Österreich. Das ist dann nicht so lustig."

Wie handhaben Sie Ihren Auftritt im Netz?

Hatten Sie schon lustige Momente beim Suchen des eigenen Namens? Oder eher unangenehme? Wie gehen Sie mit Ihren alten Daten im Netz um? Posten Sie im Forum! (Ugc, 15.12.2022)