Nie wieder sollen junge Menschen eine Zigarette in die Hand nehmen: Das hat Neuseeland mit einem strikten Tabakverbot für jene, die nach 2008 geboren sind, beschlossen. Der Gedanke dahinter ist löblich – schließlich hat Zigarettenkonsum nachweislich sehr schädliche Folgen.

In Österreich raucht jede fünfte Person.
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Wäre das also auch in Österreich, wo jede fünfte Person raucht, eine Option? Nein, denn ein solches Vorgehen entmündigt die Menschen – wobei das bereits bei anderen Drogen der Fall ist. Noch wichtiger ist, dass Verbote nicht wirken. Wer dann rauchen möchte, wird nicht in die Trafik gehen, sondern auf den Schwarzmarkt. In Neuseeland floriert dieser bereits aufgrund der hohen Tabakpreise. Auch in Europa, wo Cannabis weitgehend illegal ist, hat mehr als ein Viertel der Bevölkerung schon einmal einen Joint probiert.

Statt Verboten braucht es glaubwürdige Aufklärung und breit angelegte Hilfsangebote. Betroffene zu kriminalisieren würde nur dazu führen, dass sie sich erst recht keine Unterstützung suchen.

Auch sollten Nichtrauchende nicht mehr in den unfreiwilligen Genuss des Mitrauchens kommen müssen. Einen ersten Schritt will die Regierung nun machen, indem sie das Verbot auf Spielplätze ausweitet. Das ist gut, sollte aber auch für Orte gelten, an denen man dem Gestank nicht entkommen kann, etwa Bushaltestellen. Das Ziel muss sein, dass das Rauchen vollkommen aus dem öffentlichen Raum verschwindet. (Muzayen Al-Youssef, 14.12.2022)