Mittlerweile suche man nicht mehr nach Überlebenden, heißt es von den Behörden.

Foto: Reuters / Peter Nichols

Wien – Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte die britische Regierung Mittwochmittag, nachdem in der Früh ein Boot mit Migrantinnen und Migranten in dem Gewässer zwischen Frankreich und Großbritannien gekentert war. Der britische Premierminister Rishi Sunak sprach im Parlament von einem "tragischen Verlust von Menschenleben". 43 Menschen sollen Medienberichten zufolge lebend aus dem kalten Wasser gerettet worden sein.

Nach Informationen von Sky News sollen bis zu 50 Migrantinnen und Migranten an Bord des in Seenot geratenen Bootes gewesen sein, wie der Sender unter Berufung auf eine französische Quelle berichtete. Auf Bildern, die der Sender veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern. Laut der britischen Regierung wurden die Behörden kurz nach 3 Uhr Londoner Zeit (4 Uhr MEZ) alarmiert.

Temperaturen nahe den Minusgraden

Die Suche nach Vermissten werde sich den ganzen Tag hinziehen, berichtete Sky News unter Berufung auf Insiderquellen. Aufgrund der kalten Temperaturen – in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade – werde jedoch nicht mehr nach Überlebenden gesucht.

Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal 27 Menschen ums Leben gekommen. Seit Anfang des Jahres haben fast 45.000 Migranten die gefährliche Überfahrt über den Ärmelkanal von Frankreich nach England unternommen, im Vergleich zu fast 30.000 im Vorjahr. (APA, 14.12.2022)