Unterwegs zur nächsten Blutabnahme: Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens", der 1922 seine Uraufführung in Berlin erlebte.

Foto: imago/United Archives

Berlin – Das eigene Blut für Nosferatu: Den Eintritt in die Ausstellung zum 100-jährigen Erscheinen des Horrorfilmklassikers "Nosferatu" können sich Gruselfans auch per Blutspende erkaufen. In der auf surrealistische Kunst spezialisierten Sammlung Scharf-Gerstenberg der Berliner Nationalgalerie gibt es an zwei Tagen Freitickets gegen einen freiwilligen Aderlass.

Dann stehen Teams vom Deutschen Roten Kreuz am Rand der Ausstellung "Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu" bereit. Sie läuft von 16. Dezember bis zum 23. April.

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Friedrich Wilhelm Murnaus (1888–1931) "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens", 1922 erstmals im Marmorsaal des Zoologischen Gartens in Berlin gezeigt, ist mit unzähligen Remakes und Adaptionen längst Teil der Populärkultur geworden. Die Ausstellung befasst sich mit dem Einfluss des Stummfilms auf die bildende Kunst.

Vielfältiges Vampirthema

Neben zahlreichen Szenen und Stills aus dem Original zeigen etwa 120 Grafiken, Gemälde, Fotografien und Dokumente die Wirkung von Kunst auf den Film wie auch den Einfluss des Werks auf die Kunstwelt. Zu sehen sind Arbeiten unter anderem von Francisco de Goya, Edvard Munch oder Caspar David Friedrich.

Zudem konnte das Ausstellungsteam auf das Archiv des Filmarchitekten Albin Grau (1884–1971) zurückgreifen, der den "Nosferatu"-Film ausgestattet hatte. Von ihm sind unter anderem verschiedene Entwürfe für das spätere Filmplakat zu sehen. Auch drei Arbeiten zeitgenössischer Kunst greifen das Vampirthema auf.

Der Film und seine Rezeption sind geprägt auch von grassierenden Krankheiten der 1920er-Jahre. Der Katalog zur Ausstellung schlägt den Bogen in die Aktualität, er ist dem Virologen und Corona-Experten Christian Drosten als "unermüdlichem Verfechter der medizinischen Aufklärung" gewidmet: "Vor 100 Jahren hätte er auch Nosferatu in die Knie gezwungen." (APA, 15.12.2022)