Ein Drittel der Todesfälle in Deutschland 2021 wurde durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht. 22,4 Prozent aller Verstorbenen erlagen einer Krebserkrankung.

Foto: imago images/CHROMORANGE

Wiesbaden – Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent gestiegen. 2021 starben laut Statistischem Bundesamt insgesamt rund 1,02 Millionen Menschen, 2020 hatte das Amt rund 990.000 Verstorbene gezählt. Wie aus der am Freitag veröffentlichten Todesursachenstatistik hervorgeht, war im Vorjahr bei sieben Prozent aller Verstorbenen Covid-19 als ausschlaggebende Todesursache angegeben, also insgesamt 71.331 Menschen, 2020 waren es 39.758 gewesen.

In den Zahlen nicht enthalten sind Fälle, in denen Covid-19 auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde, wie die Statistiker betonen. Diese Zahlen will das Statistische Bundesamt im Jänner 2023 veröffentlichen.

Herz-Kreislauf häufigste Todesursache

Nach der Leichenschau muss der Arzt eine Todesbescheinigung ausfüllen. Darin werden Personalien, Zeit und Ort des Todes offiziell dokumentiert. Dieser Totenschein enthält einen vertraulichen Teil, in dem die vermutete Todesursache eingetragen wird. Dabei wird nach Grundleiden (ausschlaggebende Todesursache), Begleit- oder Folgeerkrankungen und unmittelbarer Todesursache unterschieden.

Die häufigste Todesursache im vergangenen Jahr war – wie auch in den Vorjahren – eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Mit 340.619 Verstorbenen war gut ein Drittel aller Sterbefälle darauf zurückzuführen. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, starben 45.181 Menschen.

Verdauungsorgane oft von Krebs betroffen

Zweithäufigste Todesursache waren – ebenfalls wie in den Vorjahren – Krebserkrankungen: 229.068 Menschen beziehungsweise 22,4 Prozent aller Verstorbenen erlagen 2021 einem Krebsleiden. Bei Männern waren die bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane beziehungsweise der Atmungsorgane die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Frauen waren ebenfalls am häufigsten von einer bösartigen Neubildung der Verdauungsorgane betroffen. Häufigste Einzeldiagnose bei den Krebserkrankungen von Frauen war jedoch Brustkrebs.

4,2 Prozent oder 43.200 Todesfälle des vergangenen Jahres waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen. 2020 waren es etwas weniger Fälle gewesen (41.794). 18.183 Menschen kamen durch einen Sturz zu Tode. Durch einen Suizid beendeten 9.215 Menschen ihr Leben, fast drei Viertel davon waren Männer. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl der Suizide der Statistik zufolge nahezu konstant. (APA, 16.12.2022)