Moderator Werner Fetz berichtet am Samstag in "Niederösterreich heute" über Dokumente über die Amtsführung von ORF-Landesdirektor Robert Ziegler als Chefredakteur.

Foto: Niederösterreich heute

Es ist nun nicht gerade so, dass wir täglich im ORF das Format Bundesland heute studieren, bei dem die jeweiligen Landesobersten (jeder Partei) einen Heimvorteil genießen.

Allerdings stehen in Niederösterreich bald Landtagswahlen an. Außerdem wurden Dokumente öffentlich, die Vorwürfe provozierten, wonach der Direktor des Landesstudios Niederösterreich, Robert Ziegler, seine gute Meinung über die ÖVP und deren Chefin Johanna Mikl-Leitner womöglich auf die Berichterstattung übertragen wissen wollte.

Unschuldsvermutung

Da schien ein kleiner Besuch bei Niederösterreich heute nicht reizlos! Und ja, thematisch schien man am Samstag auf der Höhe des Zeitgeistes: Weihnachtsgeschäft, dann ein Beitrag über die besagte, die Unschuldsvermutung provozierende Causa Ziegler. Es hieß, die Redaktionssprecher würden sich gegen die pauschale Vorverurteilung der Kollegen und Kolleginnen wenden.

Später wird über das Begräbnis von Christiane Hörbiger berichtet (obwohl auf dem Zentralfriedhof in Wien!), es folgt ein Interview mit der Priorin der Dominikanerinnen, die auch gerne die harte Musik von Metallica hört.

Landesrat als Kabarettist

Weit und breit aber keine ÖVP-Belästigung. Weit und breit keine Landeshauptfrau. Regelrecht vorbildlich alles. Auch beim Bericht über den Besuch des SKN St. Pöltens bei den Kolleginnen von AS Roma war alles im Lot. Zwar drängte sich ÖVP-Sportlandesrat Jochen Danninger verbal ins Bild, was einem im Lichte der aktuellen Causa (siehe oben) degoutant vorkommen könnte.

Da das Match 5:0 für die Römerinnen ausging, war Danningers positiver Auftritt ("Das war eine Reise wert!") jedoch paradox passend. Danninger wirkte wie ein Kabarettist in einem Sketch, der die politische Belästigung des ORF parodierte. Insofern eine tadellose, der Objektivität dienende Sendung! (Ljubiša Tošić, 18.12.2022)