Für den Autokonzern Tesla ist die verschobene Aufmerksamkeit seines Chefs auf den Nachrichtendienst Twitter wie ein Totalschaden.

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Der deutsche Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sieht angesichts von Querelen um die Plattform Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk auch eine Gefahr für den Erfolg von Tesla. Musk müsse aufpassen, "dass er sich jetzt nicht zu stark mit seinen Twitter-Eskapaden in eine Richtung begibt, die ihm die viele Sympathie, die er bisher gehabt hat, raubt", sagte Dudenhöffer. "Mit seinem autokratischen Auftreten wird Musk mehr und mehr ein Risiko für Tesla und Grünheide."

Viel Kritik

Auf die Frage der "Märkischen Oderzeitung" (Online/Sonntag) ob das "Twitter-Chaos" der Marke Tesla und dem Werk im ostdeutschen Grünheide nahe Berlin schade, antwortete Dudenhöffer: "Absolut ja. Musk verstrickt sich immer stärker in Widersprüche, herrscht autokratisch über eine Informationsplattform, muss Tesla-Aktien verkaufen, um seine teure Twitter-Übernahme nicht an die Wand fahren zu lassen." Durch die Investition in Twitter fehlten auch Budgets, die Musk vielleicht für Tesla gebraucht hätte, meinte Dudenhöffer. Dies wiederum könne es schwieriger machen, das hohe Tempo bei Tesla weiter zu verfolgen.

Schon vor wenigen Tagen hatte sich der indonesische Tesla-Investor KoGuan Leo auf Twitter zu Wort gemeldet. "Elon hat Tesla verlassen und Tesla braucht einen arbeitenden CEO", schreibt der bisher als Musk-Befürworter geltende Investor.

Es brauche jemand, der Dinge umsetzt – jemand wie Tim Cook, meint KoGuan Leo. Über zwei Milliarden Dollar soll der Mann bereits in Tesla investiert haben und damit drittgrößter Teilhaber des Autokonzerns. Die Skepsis gegenüber Musk scheint gerechtfertigt. Nach einem anhaltenden Höhenflug ist die Tesla-Aktie in diesem Jahr bereits um 55 Prozent gefallen. (APA, red, 18.12.2022)