Die Brauereimitarbeiter streikten vor einer Woche.

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Wien – Nach sieben Verhandlungsrunden haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer am Montag auf einen neuen Kollektivvertrag für die Brauereibeschäftigten geeinigt. Das teilten Gewerkschaftsvertreter am Montagnachmittag mit. Die Löhne und Gehälter werden demzufolge rückwirkend mit 1. Oktober 2022 um 7,4 Prozent erhöht, ebenso die Zulagen und Zuschläge. Zulagen würden um 7,4 Prozent erhöht, dazu kommt eine Teuerungsprämie von 75 Euro bis 275 Euro, je nach Größe des Betriebs. Dem Abschluss waren Betriebsversammlungen und Streiks vorangegangen.

"Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 3.500 Beschäftigten der Brauindustrie gestalteten sich heuer besonders langwierig. Die Solidarität der Beschäftigten hat dazu geführt, dass nun ein Abschluss über der rollierenden Inflation von 6,9 Prozent und somit nachhaltige Lohn- und Gehaltssteigerungen erzielt werden konnten, die die Kaufkraft der ArbeitnehmerInnen der Branche stärken", betonen die Verhandler der Arbeitnehmerseite, Bianca Reiter (PRO-GE) und Bernhard Hirnschrodt (Gewerkschaft GPA), in einer Aussendung.

"Jenseits der wirtschaftlichen Möglichkeiten"

"Die äußerst schwierigen Verhandlungen, im Rahmen derer das erste Mal seit mehr als 20 Jahren wieder Streiks stattfanden, wurden – nicht zuletzt auch im Sinne des Weihnachtsfriedens – mit einem für die Arbeitergeberseite gerade noch verkraftbaren Kompromiss beendet", hielt der Verband der Brauereien in einer Aussendung fest. Allen Beteiligten müsse klar sein, dass dieser Abschluss "jenseits der wirtschaftlichen Möglichkeiten mancher Brauereien" liege. So wie viele andere Branchen habe die Brauwirtschaft zweieinhalb wirtschaftlich äußerst schwierige Jahre hinter sich "und ein Ende weiterer großer wirtschaftlicher und regulatorischen Herausforderungen ist nicht absehbar". (APA, red, 19.12.2022)