Aufstand der Maschinen? Bei einigen Nutzern schreibt die Corsair K100 einfach von selbst drauflos.

Foto: Corsair

Eine mechanische Tastatur ist für viele ein unerlässliches Hilfsmittel für den Büroalltag und beim Spielen. Eine mechanische Tastatur, die von selbst Dinge eintippt, ist allerdings nicht nur ärgerlich, sondern aus Sicht des Datenschutzes auch schwer bedenklich.

Und das ist genau das Problem, mit dem sich der Hersteller Corsair und einige seiner Kunden herumschlagen müssen. Denn das zur Preisempfehlung von 270 Euro verkaufte Modell K100 sorgt seit einiger Zeit für Eingaben von "Geisterhand", wie zahlreiche Berichte zeigen.

Geister-Input

Den Stein ins Rollen brachte der Nutzer "brendenguy" im Supportforum von Corsair. Dort eröffnete er im August einen Thread und schilderte, dass seine Tastatur auf einmal von selbst Wörter eingebe. Er verwendet sie über einen Switch sowohl auf seinem Gaming-PC als auch auf seinem Macbook. Nutzt er sie auf dem Apple-Laptop, so kommt es immer wieder vor, dass sie diesen plötzlich mit Eingaben speist.

Dabei bewegen sich freilich keine Tasten, aber es ist klar, dass das Keyboard Eingaben an den Rechner übermittelt. Dabei handelt es sich laut dem Betroffenen oft um Nachrichten, die er zuvor auf dem PC verfasst hat. Erst die Tastatur ab- und dann neu einzustecken behebt bei ihm den Spuk.

Im gleichen Thread haben mittlerweile mindestens zehn andere Nutzer ebenfalls angegeben, derartige Phänomene mit ihrer K100 zu erleben. Laut "Ars Technica" finden sich in anderen Tech-Foren ebenfalls gleichlautende Beschwerden.

Problem mit Macro-Feature vermutet

Corsair bestätigt, dass es dieses Problem gibt, versucht aber zu beschwichtigen. Beschwerden lägen bislang nur von einer "kleinen Anzahl" an Tastaturbesitzern vor, trotz zehntausender Verkäufe.

Die Geister-Inputs führten schnell zu Skepsis bei manchen Betroffenen, die Corsair verdächtigten, Keylogging zu betreiben. Das Unternehmen weist diesen Verdacht zurück. Der Fehler werde aktuell untersucht, derzeit vermutet man eine Fehlfunktion bei der Makroaufzeichnungsfunktion der Tastatur. Wenn diese sich einschalte und später Eingaben reproduziere, könne das aber als Keylogging interpretiert werden, zeigt man Verständnis für die Sorgen.

Zwischenzeitlich wurde ein Firmwareupdate ausgeliefert, welches das Problem scheinbar bei manchen, aber längst nicht bei allen Betroffenen behoben haben dürfte. Corsair bittet K100-Besitzer, deren Tastatur weiterhin zur Verselbstständigung neigt, um Kontaktaufnahme mit dem Support.

Als potenziellen Workaround schlägt man zudem einen Reset der Tastatur vor. Diese muss dazu ausgesteckt und anschließend wieder eingesteckt werden, während man für fünf Sekunden die Escape-Taste gedrückt hält. (red, 20.12.2022)