Andreas Kranebitter übernimmt mit 1. April 2023 das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW). Im Bild zu sehen ist eine Shoah-Gedenkstätte in Wien. Auf 160 Steinelementen sind die Namen von 64.440 in der NS-Zeit ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden eingemeißelt.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien – Andreas Kranebitter wird neuer Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW). Der studierte Soziologe und Politikwissenschafter folgt in dieser Position auf Gerhard Baumgartner, der in Pension geht. Er führte das DÖW seit 2014. Kranebitter wird die Leitung am 1. April 2023 übernehmen. Er forscht aktuell in den USA und setzte sich in einer internationalen Ausschreibung gegen 18 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch.

"Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes ist eine einzigartige Institution in Österreich, die die historische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus mit der sozialwissenschaftlichen Forschung und Dokumentation aktueller rechtsextremer und antisemitischer Tendenzen verknüpft. Ich freue mich darauf, die Leitung dieser traditionsreichen Institution zu übernehmen, und werde mich dieser Aufgabe mit voller Kraft und langem Atem widmen", wird er in einer Aussendung des DÖW am Mittwoch zitiert.

Kranebitter wurde 1982 in Wien geboren. Seine Abschlussarbeiten wurden mit dem Herbert-Steiner-Preis und dem Irma-Rosenberg-Preis ausgezeichnet. Als Leiter der Forschungsstelle im KZ Mauthausen war er für wesentliche Teile der neuen Ausstellung in der Gedenkstätte verantwortlich. Zuletzt wirkte er als Leiter des Archivs für die Geschichte der Soziologie in Österreich an der Universität Graz. Bereits in der Vergangenheit arbeitete er immer wieder mit dem DÖW zusammen. (APA, 21.12.2022)