Warum tut man so etwas? Antwort: weil man es kann.

Foto: Youtuzbe/NTDev

Es ist schon wieder 13 Jahre her, dass Microsoft Windows 7 veröffentlicht hat. Nachdem Windows Vista spektakulär daran gescheitert war, das enorm beliebte Windows XP abzulösen, sollte es dieser Ausgabe mit etwas Anlauf gelingen. Auch das ist freilich Schnee von gestern – mittlerweile sind Windows 10 und dessen geringfügig verbesserter Nachfolger, Windows 11, die Platzhirsche am Windows-Markt. Allerdings: Laut Statcounter (Stand: November 2022) läuft das schon länger nicht mehr mit Updates versorgte Windows 7 noch auf etwa jedem zehnten Windows-Rechner.

Doch wen interessiert schon die Marktentwicklung, wenn es um Nostalgie geht? Deswegen hat sich der Entwickler und Youtuber NTDev die Frage gestellt, ob der Windows-Oldie auch mit dem Rechentakt des ersten IBM-PCs – also 4,77 Megahertz (MHz) – läuft. Die Antwort benötigte 28 Minuten.

Zahlreiche Anpassungen und Umwege

So lange dauerte es nämlich, bis das System auf einem auf 5 MHz heruntergetakteten System gestartet war. Um das überhaupt zu ermöglichen, installierte er Windows 7 als virtuelle Maschine im x86-Emulator x68Box. Erst Änderungen im Quellcode machten es möglich, die virtuelle Maschine auf 5 MHz zu drosseln, die in diesem Fall einen Intel Pentium-S emulierte. Auch die Bootkonfiguration von Windows 7 selbst musste manipuliert werden, andernfalls hätte das System ob seiner Mindestanforderung einer 1-GHz-CPU den Start verweigert.

NTDEV

Beim Betriebssystem selbst handelt es sich zwar um die Ultimate Edition, allerdings mussten laut NTDev zahlreiche Treiber und andere systemseitige Ressourcen deaktiviert werden, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Zudem musste er sich per Texteingabe anmelden und so auch Programme starten, da bei 5 MHz weder der Logon-Screen noch die Desktopoberfläche geladen werden können. Auch die erforderte im Vorfeld Umwege, fasst "Tom’s Hardware" zusammen.

Ruckeliges Multitasking

Das Ergebnis ist schließlich ein im Safe Mode betriebenes Windows-7-System, für dessen Start man einige Geduld aufbringen muss. Aber, so demonstriert der Entwickler mit einem Tool zur Anzeige des Prozessortakts und der ruckelig laufenden Schreibsoftware Notepad, immerhin ist Multitasking möglich.

Um Alltagstauglichkeit ging es bei diesem Projekt natürlich nicht. Sondern einmal mehr darum, die Grenzen des offiziell Machbaren zu sprengen. Daher gibt es auf die Frage nach dem Warum auch nur eine richtige Antwort: weil man es kann. (gpi, 27.12.22)