Mobile Teams der österreichischen Zoll-Fahndung wurden in manch Pkws an der Grenze fündig, die Pyrotechnik nach Österreich ohne entsprechende Bewilligungen einführen wollten.

BMF/Zoll

Die Behörde präsentierte mehrere Bilder des sichergestellten Materials.

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Gastro-Sperrstunde um 22 Uhr. Keine Großevents. Zusammenkünfte mit maximal 25 Personen erlaubt. Was nach Regeln aus lange zurückliegenden Corona-Zeiten klingt, ist erst ein Jahr her. Diesmal gibt es wieder ein Silvester wie damals. Damit einher geht aber wohl wieder eine verstärkte Böllerei – teils mit illegalen Böllern. Und die Exekutive rüstet sich für eine herausfordernde Nacht.

Die Beschlagnahmungen gefährlicher Feuerwerkskörper durch mobile Zollkontrollen im Vorfeld der Silvester-Feierlichkeiten sind jedenfalls stark gestiegen. Im Vorjahr wurden 954 Feuerwerkskörper bei der Einfuhr beschlagnahmt, heuer waren es bereits 1.720 Stück. Vom Großteil ging laut Zollamt "eine mittlere Gefahr" aus. Bei allen Feuerwerkskörpern handelte es sich ausschließlich um bewilligungspflichtige Böller und Raketen: Ohne diese Bewilligung ist weder die Einfuhr noch der Besitz oder die Verwendung gestattet.

600 Pyrotechnikgegenstände im Kofferraum eines Autos

Teams der mobilen Kontrolle des Zolls führten Mitte Dezember am Grenzübergang Kleinhaugsdorf in Niederösterreich an der Grenze zu Tschechien eine Aktion durch: An einem Tag gab es 23 Anzeigen wegen illegaler Pyrotechnik. In einem Pkw-Kofferraum wurden 600 explosive Gegenstände gefunden. Auch die Polizei führt Maßnahmen durch: Laut Oberösterreichs Landespolizeidirektor Andreas Pilsl gab es 1246 Kontrollen an der Nordgrenze, diese würden bis Silvester verstärkt. 165 Kilogramm Pyrotechnik seien bisher sichergestellt worden.

In Wien wurden Mitte November alleine in einem Geschäft in Favoriten rund 100 Kilogramm Pyrotechnik beschlagnahmt, weil die Ware nicht korrekt gelagert war. Bei einer Schwerpunktaktion Mitte Dezember in Floridsdorf wurden 442 Stück Feuerwerkskörper sichergestellt und drei Jugendliche angezeigt. Nach der Sprengung einer Klimaanlage eines Bürocontainers durch Pyrotechnik in Liesing ermittelt zudem das Landeskriminalamt.

Auch Neujahrskonzert im Fokus der Polizei

Trotz der sichergestellten Mengen wird es wieder gehörig krachen – auch wenn Pyrotechnik ab Kategorie F2 im Ortsgebiet generell verboten ist. Dazu zählen bereits Schweizer Kracher, Baby-Raketen und Knallfrösche. Bei Großevents wird neben sichtbarer uniformierter Präsenz auch eine zivile Überwachung stattfinden, hieß es in einer Stellungnahme der Wiener Landespolizei zum STANDARD. Im besonderen Fokus ist aber auch eine bekannte Veranstaltung nach der Silvester-Nacht: "Aufgrund diverser Rechercheergebnisse" rechne die Polizei "insbesondere beim Neujahrskonzert" mit Störaktionen von Aktivisten. Die Schutzmaßnahmen um Großevents wurden erhöht. (David Krutzler, 27.12.2022)