Wer sich durch die täglichen Titel der Newsberichterstattung liest, der könnte tendenziell verzweifeln. Teuerung, politisches Hickhack, Krisen und Kriege fast überall, wo man hinschaut. Aber eben nur fast. Was bei Breitenmedien oft nur am Rande vorkommt, stellen andere Plattformen in den Mittelpunkt: gute Neuigkeiten.

Im Schwall der "Problemberichterstattung" geht gern unter, dass sich doch auch viel Positives tut. Einen Kontrapunkt dazu setzt beispielsweise das Good News Magazin. Das Berliner Start-up bietet auf seiner Website (und auch als gedrucktes Monatsmagazin) nicht nur eine Übersicht über gute Neuigkeiten, sondern auch Porträts und Reportagen.

Darin geht es etwa um einen Bauern, der gemeinsam mit Universitäten an nachhaltiger Landwirtschaft forscht. Oder um eine Bücherei in der türkischen Hauptstadt Ankara, die ihre Regale mit weggeworfenen Büchern befüllt. Das macht nicht nur Nachhaltigkeit lesbar, sondern man will auf diesem Wege auch bedürftigen Menschen Bücher zur Verfügung stellen.

CBC News

Das Good News Magazin stellt einen Teil seiner Berichterstattung kostenlos online bereit und betreibt auch einen Podcast namens "Weltaufgang". Finanziert wird das Projekt über Abonnements und Kooperationen.

Die guten News des Tages

Die "tägliche Dosis Optimismus" verspricht wiederum die Seite Goodnews.eu. Von Montag bis Freitag gibt es hier einen täglichen Überblick über Nachrichten zu erfreulichen Fortschritten. Kurz vor Weihnachten etwa verwies man auf einen Text über Weihnachtsbeleuchtung in Budapest, die Besucher mittels Radfahren emissionsfrei selbst zum Leuchten bringen können.

Ebenso machte man auf die Rückkehr der Elche in Deutschland aufmerksam und berichtete über das Projekt "Keiner bleibt allein", eine Plattform, die sich an Menschen richtet, die über die Winterfeiertage mit Einsamkeit zu kämpfen haben.

Zum Jahresende liefert man aktuell einen Rückblick über wichtige, gute Schlagzeilen aus dem Jahr 2022. Die Verweise führen dabei zu vertrauenswürdigen Breiten- und Fachmedien. Man finanziert sich über "inhaltlich sinnvolle Anzeigen" von Schwesterprojekten sowie Spenden.

Foto: imago images/ZUMA Press

Eichhörnchen auf Lösungssuche

Wer frohe Botschaften primär am Handy lesen möchte, findet einen solchen Service auch bei Squirrel News. Die App mit dem Eichhörnchen bezeichnet sich als "konstruktiver Nachrichtendienst" und fokussiert dementsprechend auf Artikel, die Lösungen für Probleme aufzeigen.

Dabei geht es auch um News aus aller Welt. Wussten Sie etwa, dass Fortschritte bei einem Impfstoff gegen Fentanyl-Abhängigkeit erzielt wurden? Oder dass im Saarland Alternativen zu Ersatzfreiheitsstrafen erprobt werden, wenn eine verurteilte Person etwa eine Strafzahlung nicht leisten kann? Oder dass ein Club im schottischen Glasgow buchstäblich "Tanzenergie" verwendet, um zu heizen?

Auch hier ist ein Podcast Teil des Angebots. Squirrel News ist ein Projekt des deutschen gemeinnützigen Vereins Constructive News und kostenlos sowie weitgehend werbefrei verfügbar. Derzeit werden die guten Nachrichten auf ehrenamtlicher Basis gesammelt, man strebt aber an, es künftig hauptberuflich betreiben zu können. (gpi, 28.12.22)