Ein Mann verkauft Brot in Istanbul.

Foto: AFP / Yasin Akgul

Ankara – Sechs Monate vor der Präsidentschafts- und Parlamentswahl im Juni 2023 lässt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan das gesetzliche Mindestalter für Pensionierungen abschaffen. Bisher lag das Pensionsantrittsalter für Frauen bei 58 Jahren und für Männer bei 60 Jahren. Laut Erdoğan können 2,25 Millionen Menschen augenblicklich ihre Rente antreten. Was die Umstellung des Systems kostet, ist vorerst nicht klar.

Arbeiterverbände hatten seit Jahren gegen die Altersgrenze protestiert und gefordert, dass stattdessen allein eine bestimmte Zahl an Arbeitsjahren für den Ruhestand ausreiche. Der Schritt soll Erdoğans AKP bei den Wahlen im Juni stärken. Erst vergangene Woche hatte der Präsident eine Erhöhung der Mindestlöhne um 50 Prozent zum Juli und um 94 Prozent gegenüber Jänner 2022 auf 8500 Lira (rund 429 Euro) verkündet. (Reuters, red, 28.12.2022)