Matthias Walkner am Weg durch Saudi-Arabien. Eine Fortsetzung der Tour ist fraglich.

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Al-Ula – Matthias Walkner hat am Montag die Härte der Rallye Dakar in Saudi-Arabien zu spüren bekommen. Der Salzburger kam auf der zweiten Etappe mit über 100 km/h in einem Geröllfeld zu Sturz und zog sich eine Handgelenksverletzung zu. Der KTM-Pilot kämpfte sich mit starken Schmerzen ins Ziel, wo er als neuerlicher Zehnter über vier Minuten hinter Sieger Mason Klein eintraf. Ob Walkner das Rennen fortsetzen kann, entscheidet er kurzfristig vor dem Start der langen Dienstag-Etappe.

"Das war vermutlich die gefährlichste Etappe, die ich je bei einer Dakar gefahren bin. Ich bin ziemlich heftig in einen Steinhaufen gestürzt und habe mir dabei das Handgelenk verletzt. Zum Glück hatte ich den Airbag, der wohl viel Schlimmeres verhindert hat. Alle Schutzengerl und Glücksbringer waren heute auf meiner Seite. Da das Handgelenk sehr stark schmerzt, bin ich im Ziel sofort ins Krankenhaus zum Röntgen gefahren", erläuterte Walkner.

Dort sei neben Abschürfungen, Hämatomen und Fleischwunden auch eine leichte knöcherne Absplitterung diagnostiziert worden, die ihm die größten Sorgen bereite. "Aufgrund der starken Schmerzen bin ich mir aktuell nicht sicher, ob ich weiter fahren kann. Ich werde die Nacht drüber schlafen und morgen Früh entscheiden, ob ich am Start stehe", sagte der Dakar-Champion von 2018.

Es sieht nicht gut aus

Es sieht aber offenbar nicht gut aus, am Montag habe er sich unter starken Schmerzen nur noch ins Ziel gerettet. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht so einfach aufgebe, dafür habe ich mich zu intensiv darauf vorbereitet. Allerdings werde ich auch keine Dummheit riskieren. Ich werde jetzt alles Mögliche dran setzen, dass ich weitermachen kann, auch wenn das Bauchgefühl aktuell nicht so gut ist."

Der Vorjahres-Dritte hat in Gesamtwertung als Neunter bereits eine Lücke von 8:18 Minuten auf den neuen Leader Klein (KTM) aufgerissen. Der US-Amerikaner übernahm die Gesamtführung von Landsmann Ricky Brabec (Honda), der mehr als fünf Minuten verlor und nun Sechster ist.

Klein verbuchte trotz einer Zeitstrafe von zwei Minuten seinen ersten Etappensieg vor dem Deutschen Sebastian Bühler (Hero) und Skyler Howes (USA/Husqvarna). Lange Zeit in Führung lag der australische GasGas-Fahrer Daniel Sanders, der sich aber wie einige andere Piloten auch kurz vor dem Ziel einbremste, um nicht als Tagessieger am Dienstag das dritte Teilstück eröffnen zu müssen. Dann steht die 669 km lange Strecke (447 km auf Zeit) nach Ha'il auf dem Programm. (APA, 2.1.2023)

Ergebnisse Rallye Dakar vom Montag – Motorrad, 2. Etappe – Sea Camp–Al-Ula (588 km / 430 gewertet): 1. Mason Klein (USA) KTM 5:23:04 Std. – 2. Sebastian Bühler (GER) Hero +1:09 Min. – 3. Skyler Howes (USA) Husqvarna +1:13. Weiter: 10. Matthias Walkner (AUT) KTM +4:06

Gesamtwertung nach zwei von 14 Etappen: 1. Klein 9:38:28 Std. – 2. Toby Price (AUS) KTM +1:41 Min. – 3. Joan Barreda Bort (ESP) Honda +2:03. Weiter: 9. Walkner +8:18