Üblicherweise hält Apple im Lauf des Jahres mehrere Events ab.

Foto: Reuters / Apple

Kaum ist das Tech-Jahr 2022 ausgeklungen, geht es auch schon weiter. Die größten Hersteller beliebter Smartphones und Computer tüfteln bereits an den nächsten Produkten, mit denen Kundinnen und Kunden an die Marke gebunden werden sollen. Darunter auch Apple. Neben Selbstläufern wie dem iPhone 15 (Pro) dürfte der Konzern mit Sitz im kalifornischen Cupertino heuer einen neuen Mac Pro präsentieren. Außerdem verdichten sich die Gerüchte, dass im Herbst das langersehnte Mixed-Reality-Headset des Unternehmens aufschlagen wird. Ein Überblick über die wahrscheinlichsten Neuvorstellungen aus dem Hause Apple.

iPhone 15 und 15 Pro

Selbstverständlich wird es auch dieses Jahr ein neues iPhone geben. Folgt das Unternehmen seinem üblichen Zeitplan, darf man ein entsprechendes Launch-Event im September erwarten. Wie schon beim iPhone 14 wird es mehrere Varianten des Smartphones geben, also ein iPhone 15, 15 Plus, iPhone 15 Pro und Pro Max. Wie "Macrumors" berichtet, könnte Letzteres allerdings einen neuen Namen erhalten und künftig als iPhone 15 Ultra über die Ladentheke wandern. Eine Mini-Variante des Smartphones wird es höchstwahrscheinlich nicht geben, diese wurde vergangenes Jahr wegen mangelnden Erfolgs eingestellt.

Alles in allem dürfte es sich um ein inkrementelles Update der Geräte handeln, allzu große Neuerungen in Sachen Design oder Funktionalität wird es laut Berichterstattern also nicht geben. Die Dynamic Island, die mit dem iPhone 14 Pro eingeführt wurde, soll auch weiterhin exklusiv in den teuersten Varianten des Smartphones zu finden sein.

Mit dem iPhone 14 Pro wurde die Dynamic Island eingeführt.
Foto: IMAGO/AFLO/Stanislav Kogiku

Die wahrscheinlich bemerkenswerteste Neuerung wird man voraussichtlich an der Unterseite des neuen iPhones finden können. Die Europäische Union hat ein Gesetz zur Vereinheitlichung von Ladesteckern verabschiedet. Ab 2024 müssen daher Smartphones per USB-C aufgeladen werden. Für Apple bedeutet das einen Abschied vom proprietären Lightning-Anschluss. Analysten zufolge dürfte der Hersteller der gesetzten Frist vorauseilen und schon das iPhone 15 mit einem entsprechenden Anschluss ausstatten.

Ein spürbares Update sollen laut "Heise" auch die Kameras erhalten. Konkret sei der Einsatz eines Zoom-Objektivs mit Periskop-Technologie geplant, was die Darstellung weit entfernter Bildobjekte deutlich verbessern könnte. Auch dieses Feature dürfte den Pro- bzw. Max-Varianten des iPhones vorbehalten sein. Bisher sind nur diese mit einem Teleobjektiv ausgestattet.

Folgt Apple dem Beispiel des iPhone 14, wird auch der neue Prozessor den teuersten Geräten vorbehalten sein. Das Basismodell dürfte also mit dem letztjährigen Prozessor (A16) ausgerüstet werden, während das Pro mehr Leistung erhält. Erst Ende Dezember wurde bekannt, dass der A16-Chip eigentlich leistungsstärker hätte werden sollen. Allerdings habe man Fehler im Design gefunden, weshalb man die Erwartungen zurückschrauben musste.

Das aktuelle Macbook Pro hat mehr Leistung und ein neues Design erhalten. 2023 soll der verwendete Prozessor aktualisiert werden.
Foto: Apple via Reuters

(Kein) neues iPhone SE?

Es ist noch offen, ob das günstigste iPhone, also das iPhone SE, ein Update erhalten wird. Die Verkaufszahlen der im März 2022 erschienenen dritten Generation des SE sollen so schlecht sein, dass Apple von einem Nachfolger absehen könnte. Gerüchte besagten zuvor noch, dass die vierte Generation das Design des iPhone XR hätte übernehmen sollen. Damit wäre der Homebutton im Apple-Universum endgültig abgeschafft.

Macbook Pro M2 und 15-Zoll-Macbook-Air

Seit der Präsentation des rundum überarbeiteten Macbook Air samt M2-Prozessor ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die teureren Macbook Pros den leistungsstärkeren M2-Pro- und M2-Max-Chip erhalten werden. 2023 dürfte es endlich so weit sein, wobei die genauen Spezifikationen der neuen Prozessoren noch nicht bekannt sind.

Mac Pro

Es gibt nur noch ein letztes Gerät im Apple-Produkt-Line-up, das auf Intel-Prozessoren setzt: den Mac Pro. Fans haben sich schon letztes Jahr eine aktualisierte Fassung des mindestens 6.500 Euro teuren und an Profis gerichteten Computers erhofft. Immerhin stammt die Hardware bereits aus dem Jahr 2019.

Wie leistungsstark der neue Mac Pro tatsächlich sein soll, ist noch nicht ganz sicher. Pläne für einen M2-Extreme-Chip soll das Unternehmen laut "Bloomberg"-Reporter Mark Gurman wieder verworfen haben. Stattdessen soll ein M2 Ultra zum Einsatz kommen, der bis zu 24 CPU-Kerne, 76 GPU-Kerne und bis zu 192 Gigabyte Arbeitsspeicher liefern soll.

Der Computer dürfte also deutlich weniger modular sein als noch das Vorgängermodell. Einzig der Arbeitsspeicher soll laut den Berichterstattern aufrüstbar sein.

Der aktuelle Mac Pro ist schon 2019 erschienen. Ein Update wird dieses Jahr erwartet.
Foto: Reuters / Mason Trinca

Mixed-Reality-Headset

Neben dem sagenumwobenen Apple Car ist das in Arbeit befindliche Mixed-Reality-Headset das wahrscheinlich meisterwartete Apple-Produkt. Gerüchte besagen, dass es eigentlich schon letztes Jahr hätte erscheinen sollen, aber wegen Problemen bei der Entwicklung auf 2023 verschoben wurde. Bekannt ist bisher nur, dass das Betriebssystem den Namen xrOS tragen soll, was auf "Extended Reality" hindeuten könnte, also eine Mischung aus Virtual- und Augmented-Reality. Userinnen und Usern könnte es also möglich sein, wahlweise ein Interface über die reale Umgebung zu legen oder gänzlich in die virtuelle Welt abzutauchen.

Das Headset wird wahrscheinlich ein teurer Spaß. Rund 2.000 Euro soll es kosten und entweder von einem M1- oder M2-Prozessor angetrieben werden. Inhalte sollen auf OLED-Displays mit einer Auflösung von 4K wiedergegeben werden. Das Gerät könnte schon im Frühjahr öffentlich präsentiert werden, die Auslieferung soll sich allerdings um einige Monate verzögern.

Mac mini und iMac Pro

Laut Gurman kann man zudem einen neuen iMac Pro und Mac mini mit aktuellem Prozessor erwarten. Konkret soll Letzterer wahlweise mit M2 oder M2 Pro erhältlich sein. Einen iMac Pro mit Apple Silicon gibt es bisher nicht. Derzeit bietet Apple ausschließlich einen 24-Zoll-iMac mit M1-Chip an.

Neue iPads

Ende letzten Jahres wurde bereits ein neues Einsteiger-iPad und iPad Pro veröffentlicht. Vor allem beim Ersteren haben nicht alle der Neuerungen für Begeisterung gesorgt, und das, obwohl das Design modernisiert und an die anderen Geräte der Produktsparte angepasst wurde.

Es ist deshalb eher unwahrscheinlich, dass die beiden Tablets heuer erneut verbessert werden. Wahrscheinlicher sind stattdessen ein iPad Air und iPad mini mit M2-Chip. Beide werden mit Hardware aus dem Jahr 2021 angetrieben. (mick, 3.1.2023)