Normalerweise werken die Nvidia-Grafikkarten in den Gaming-Rechnern ihrer Kundinnen und Kunden – doch diese Leistung kann man auch aus einem Rechenzentrum beziehen.

Foto: DER STANDARD/bbr

Wer Spiele mit starker Rechenleistung spielen will, der muss die dafür nötige Hardware heutzutage nicht mehr selbst besitzen: "Cloud-Gaming" heißt das Zauberwort, bei dem das Spiel eigentlich auf einem fremden Server läuft und gegen Gebühr auf das Endgerät des Anwenders gestreamt wird – und zwar nicht nur auf den PC, sondern auch auf mobile Geräte wie Smartphones und Tablets. Manche Fernseher ermöglichen es durch Partnerschaften mit den Anbietern ebenfalls, die Spiele dort über eine App zu streamen – gänzlich ohne angeschlossenen PC oder Konsole. Nötig ist dafür neben dem Endgerät und dem Abo lediglich eine stabile Internetverbindung.

Ein prominenter Vertreter dieser Technologie war Google Stadia, das dieses Jahr eingestellt wird, Microsoft bietet dieses Feature für Abonnenten des "Game Pass Ultimate" an, und für PC-Fans bietet Nvidia mit dem Service Geforce Now die Möglichkeit, die eigene Spielebibliothek aus der Ferne auf die eigenen Geräte zu übertragen. Und letztgenannter Service bekommt nun ein großes Update spendiert.

Geforce Now mit RTX 4080

Denn in die neu geschaffene "Ultimate"-Mitgliedschaft wird nun die Möglichkeit integriert, die Spiele mit einer RTX 4080 zu spielen – also eine jener neuen Grafikkarten, die Nvidia Ende vergangenen Jahres vorgestellt hat und die entsprechende Leistung bietet.

So wirbt Nvidia damit, dass man hier beim Streaming 240 Bilder pro Sekunde (FPS) mit vollem Raytracing und dem KI-Service DLSS 3 bekommt. Mit Nvidia Reflex soll eine Click-to-Pixel-Latenz von unter 40 Millisekunden erreicht werden, was dem Anbieter zufolge "eine Premiere im Cloud-Gaming" ist. Wohlgemerkt: Damit dies wirklich ausgelebt werden kann, muss freilich auch die eigene Internetverbindung eine entsprechend niedrige Latenz bieten.

Erneut wird von Nvidia auch damit geworben, dass die Spiele auf diverse Endgeräte übertragen werden können, was im Fall der RTX 4080 einen weiteren interessanten Faktor ins Rennen führt: den Stromverbrauch. Denn die Grafikkarte läuft lokal mit 550 Watt, was deutlich mehr ist als bei den meisten Standard-PCs, von Tablets und Smartphones ganz zu schweigen. Einen ausführlichen Test der Grafikkarte mit allen Features und Kennzahlen bietet der STANDARD unter diesem Link.

Preise und Verfügbarkeit

Die Leistung kommt allerdings zu einem gewissen Preis. Pro Monat fallen 19,99 Euro für den Dienst an, bei halbjährlicher Zahlung reduzieren sich diese Kosten immerhin auf 99,99 Euro für sechs Monate. Die Konten von Geforce-RTX-3080-Mitgliedern wurden bereits auf die neue Mitgliedschaft zu ihrem Preis umgestellt.

Damit ist der Service nicht nur deutlich teurer als Microsofts Game Pass Ultimate, der hierzulande 12,99 Euro pro Monat kostet – es muss auch beachtet werden, dass hier außer diversen Free-to-Play-Titeln noch keine Spiele enthalten sind: Im Gegensatz zu Microsoft bietet Nvidia nicht die Games per se an, sondern lediglich den Service, die auf Steam und anderen Plattformen selbst erworbenen Spiele aus der Cloud zu übertragen.

Die günstigeren sogenannten Priority-Mitgliedschaften sind weiterhin ab 9,99 Euro pro Monat oder 49,99 Euro für sechs Monate erhältlich. Diese Mitglieder können maximal sechs Stunden am Stück spielen, bei einer Auflösung von 1080 p und 60 FPS. Im ebenfalls verfügbaren kostenlosen Modell dauert eine Session maximal eine Stunde – was sich also maximal zum Reinschnuppern eignet.

In Europa und den USA soll das Geforce-RTX-4080-Streaming ab Ende des Monats verfügbar sein und dann schrittweise ausgebaut werden. Der Status für die eigene Region kann unter diesem Link überprüft werden. (stm, 4.1.2023)