Apple-Chef Tim Cook bei einer Keynote.

Foto: AP / Brooks Kraft

Mittlerweile scheint es keine Frage mehr zu sein, "ob" Apple in naher Zukunft ein Mixed-Reality-Headset veröffentlichen wird, sondern nur, "wann" es so weit ist. Seit Monaten verdichten sich die Gerüchte über einen Marktstart, schon 2023 soll es trotz Problemen bei der Entwicklung so weit sein.

Auch Details zur technischen Ausstattung des Geräts scheinen nach und nach durchzusickern. Wie "9to5Mac" unter Berufung auf "The Information" berichtet, gibt es insbesondere Neuigkeiten zur Soundausgabe des Headsets. Nutzt man die integrierten Lautsprecher, sollen abgespielte Inhalte nämlich auch für nahe stehende Personen hörbar sein.

Es sei daher nicht unwahrscheinlich, dass man für Telefonate zusätzlich Apples eigene Airpods kaufen müsse. Laut dem Bericht sollen die aktuellen Kopfhörer der Pro-Linie heimlicherweise einen Low-Latency-Modus unterstützen, der spezifisch für die Nutzung mit dem geplanten Headset entwickelt worden sei. Ermöglichen würde das der verbaute H2-Chip, der auch in der neuen Hardware zu finden sein soll. Der Bericht legt sogar nahe, dass ausschließlich Airpods mit ebendiesem Prozessor kompatibel seien – was die Auswahl auf die neuesten Airpods Pro beschränken würde.

Leistung eines Macs

Entgegen früheren Berichten sollen Inhalte nicht auf OLED-, sondern auf zwei Micro-LED-Displays mit 4K-Auflösung betrachtet werden können. Dank eines außenliegenden Bildschirms könnten andere Menschen außerdem den aktuellen Gesichtsausdruck von Nutzerinnen und Nutzern sehen. Dieser wird laut dem Bericht von einer Vielzahl von Kameras aufgezeichnet.

Für genügend Rechenleistung soll Apples eigener M2-Chip sorgen. Frühere Gerüchte schwankten noch zwischen diesem und dem Vorgängermodell, allerdings war damals noch die Rede von einem Release im Jahr 2022. Aktualisiert wurde auch der voraussichtliche Preis. Statt der bisher erwarteten 2.000 Dollar geht "The Information" davon aus, dass Interessenten etwa 3.000 Dollar auf den Tisch legen müssen. Die hohen Kosten würden sich dafür auch in den Fertigungsmaterialien widerspiegeln. Zum Einsatz soll dem Bericht zufolge nicht nur Aluminium und Glas, sondern auch Kohlefaser kommen. Das Gerät sei dadurch schlanker und leichter als die kürzlich veröffentlichte Quest Pro des Facebook-Konzerns Meta.

Extended Reality

Laut dem Analysten Ming-Chi Kuo hat Apple schon im zweiten Quartal 2023 mit der Auslieferung beginnen wollen. Probleme mit dem Betriebssystem sollen den Marktstart allerdings auf die zweite Jahreshälfte verschoben haben.

Das Headset wird Berichten zufolge das neu entwickelte Betriebssystem xrOS verwenden. Der Name dürfte für Extended Reality stehen, also eine Mischung aus Virtual Reality und Augmented Reality. Userinnen und User sollen also wahlweise ausschließlich die digitale Umgebung sehen oder ein virtuelles Interface samt realer Umgebung. Ein konkretes Veröffentlichungsdatum ist bisher nicht bekannt. Apple scheint allerdings ein besonders hardwarereiches Jahr vor sich zu haben. (red, 4.1.2023)