Natur des Jahres 2023: Über Haselmaus, Feuersalamander und Co
Der Naturschutzbund hat die Arten des Jahres 2023 ernannt – wir stellen dir einige davon vor
Ansichtssache
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Birgit Riegler
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Der österreichische Naturschutzbund ernennt jedes Jahr gemeinsam mit verschiedenen Organisationen die Arten des Jahres. Das sind Tiere, Pflanzen, Pilze und sogar Mineralien, auf die man besonders aufmerksam machen will. Dieses Jahr wurden zum Beispiel die Haselmaus als Tier des Jahres, das Braunkehlchen als Vogel und der Feuersalamander als Höhlentier des Jahres ernannt.
Einige dieser Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Das bedeutet, dass man ihre Lebensräume besonders schützen muss. Wir stellen dir hier einige der Arten des Jahres 2023 vor. Wenn du noch mehr darüber erfahren willst, kannst du dir alle Tiere, Pflanzen, Pilze und Mineralien auf der Website des Naturschutzbundes ansehen.
Hast du beim Spazierengehen ein Wildtier oder eine besondere Pflanze entdeckt und vielleicht sogar fotografiert? Dann kannst du deinen Fund auf www.naturbeobachtung.at teilen. Expertinnen und Experten bestimmen die Art, und du kannst so einen Beitrag zur Bestimmung und zum Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt in Österreich leisten. (Birgit Riegler, APA, 8.1.2022)
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Tier des Jahres
Putzig wie ein Hamster, klein wie eine Maus, ein Schwanz wie ein Äffchen – das ist die Haselmaus. Der Name täuscht, denn es handelt sich nicht um eine Maus, sondern um einen Schläfer, auch Bilch genannt. Die Haselmaus wird etwa 14 Zentimeter lang, wobei die Hälfte der lange, behaarte Schwanz ausmacht. Dank ihm kann das kleine Tier gut klettern und springen. Die Haselmaus ist ein Nagetier und ernährt sich am liebsten von Nüssen, Beeren und Blüten. Sie ist in Wäldern und Hecken in Mittel- und Südeuropa zu Hause. Momentan hält sie Winterschlaf. Und der kann ganz schön lange dauern. Bis zu sieben Monate lang verbringt die Haselmaus schlafend in ihrem Kugelnest. Dabei sinkt ihre Körpertemperatur von 37 Grad auf nur vier Grad ab. Das hilft ihr, weniger Energie zu verbrauchen. Auch im Sommer kann sie in so einen tiefen Schlaf verfallen, wenn es zu wenig Futter gibt.
Blume des Jahres
Die Blume des Jahres 2023 ist der Gewöhnliche Wasserschlauch. Ihr Name klingt vielleicht ein bisschen langweilig, doch diese hübsche Wasserblume ist ganz und gar ungewöhnlich. Zum Einen besitzt sie keine Wurzeln, sondern schwebt frei im Wasser. Und zum Anderen gehört sie zu den fleischfressenden Pflanzen. Sie besitzt Fangblasen mit denen sie unter Wasser kleine Tiere blitzschnell einsaugen kann, wenn sie an der Pflanze ankommen. Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem Wasserflöhe, Fadenwürmer und Schnecken. In der Fangblase werde die Tiere dann verdaut. Deshalb kann der Wasserschlauch auch in Gewässern wachsen, in denen es sonst nur wenige Nährstoffe für Pflanzen gibt. Wasserschlaucharten kommen in vielen Regionen der Erde vor. In Österreich findet man sie vor allem in stehenden Gewässern wie Teichen oder auch Mooren und Sümpfen.
Lurch des Jahres
So wie der Wasserschlauch lebt auch der Kleine Wasserfrosch in Moortümpeln. Die grasgrünen Frösche sind wanderfreudig und sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Am liebsten fressen sie Insekten. Die Frösche leben zwar überall in Österreich, allerdings sind sie eher selten.
Vogel des Jahres
Das Braunkehlchen verdankt seinen Namen der orange-braunen Brust. Es frisst Schmetterlinge, Schnecken, Heuschrecken, Raupen, Spinnen und Beeren. Das Braunkehlchen lebt auf Wiesen mit vielen Blüten, hohen Halmen und Büschen. Da diese immer weniger werden, kommt auch das Braunkehlchen leider immer seltener vor.
Insekt des Jahres
Das Landkärtchen ist nicht etwa eine sehr kleine Landkarte, sondern ein Schmetterling. Das Muster auf der Unterseite der Flügel erinnert nämlich an eine Landkarte. Du kannst es gut auf dem Foto erkennen. Je nachdem, wann der Schmetterling schlüpft, sind seine Flügel außerdem unterschiedlich gefärbt. Im Frühjahr haben die Insekten eher orange Flügel mit schwarzem Muster. Im Sommer sind sie eher schwarz und weiß gefärbt.
Spinne des Jahres
Der Ammen-Dornfinger hat einen rötlich-braunen Vorderleib und einen gelb-gestreiften Hinterleib. Die Spinnen sind vor allem in der Nacht aktiv. Um Beute zu fangen, spinnen sie keine Fangnetze, sondern sie legen sich auf die Lauer. Die Spinnen leben sehr versteckt. Entdeckt man doch eine, sollte man sie lieber nicht angreifen und in Ruhe lassen. Denn ihr Biss kann ganz schön wehtun.
Alien des Jahres
Keine Angst, dieses Tier kommt nicht von einem anderen Planeten. Als Alien bezeichnet man Tier- und Pflanzenarten, die ursprünglich aus einer anderen Region der Erde stammen. Der Signalkrebs kommt eigentlich aus Nordamerika. In den 1960er Jahren wurde er nach Österreich gebracht, weil es hier immer weniger heimische Flusskrebse gab. Diese Lücken wollte man füllen. Allerdings verdrängt der Signalkrebs nun leider andere Krebsarten in Europa.
Fledermaus des Jahres
Das Braune Langohr verdankt seinen Namen seinen Ohren, die fast genau so lang sind wie sein gesamter Körper. Die Fledermäuse leben in Kellern und Ruinen, hängen aber auch gerne in alten Bäumen mit vielen Höhlen und Löchern ab. Deshalb sollte man solche möglichst Bäume stehen lassen.
Pilz des Jahres
Der Pilz des Jahres 2023 sieht nicht nur komisch aus, er trägt auch einen komischen Namen: die Aufgeblähte Lorchel. Dieser Pilz hat einen braunen Hut, der ein bisschen wie ein Gehirn aussieht und wird etwa 20 Zentimeter hoch. Essen sollte man ihn nicht, denn er ist vermutlich giftig. Außerdem ist er sehr selten. Man hat ihn bisher nur in einer einzigen Gegend gefunden, nämlich in der Buckligen Welt in Niederösterreich.
Höhlentier des Jahres
Solltest du die anderen Tiere und Pflanzen nicht gekannt haben, vom Höhlentier des Jahres hast du bestimmt schon einmal gehört. Es ist der Feuersalamander. Er ist an seinen schwarz-gelbe Flecken sehr gut erkennbar, auch wenn man ihn nur selten zu Gesicht bekommt. Denn sein Lebensraum sind vor allem Höhlen und andere unterirdische Hohlräume. Mit speziellen Hautdrüsen kann er Gift produzieren. Das schützt ihn vor Fressfeinden. Selbst frisst er am liebsten Insekten, Regenwürmer und Schnecken.
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