Vielleicht wollte die SPÖ Wien ihrer Parteichefin mit dem Video etwas Gutes tun. Der Versuch flog den Genossinnen und Genossen allerdings um die Ohren.

Foto: APA/SPÖ/DAVID VISNJIC

Eigentlich hat alles ganz harmlos begonnen. Die SPÖ Wien lud am Mittwoch ein Video von der roten Neujahrskonferenz, die gerade in Kärnten stattfindet, auf Twitter hoch. Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner ist dabei vier Sekunden lang zu sehen, wie sie Seite an Seite mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser zielstrebig vorwärts drängt, dahinter marschiert eine Phalanx aus weiteren entschlossenen Genossinnen und Genossen. Man wollte damit wohl vor allem Geschlossenheit demonstrierten. "Immer in Bewegung", zeigten sich die Wiener Roten stolz und betonten die "gute Stimmung". Doch im Netz sorgte das Video vor allem für Häme.

"Was ist das für ein Trauerzug", spielte eine Userin wohl auf die farblich eher dunkle Kleiderwahl an. "Wen tragt ihr zu Grabe? Die letzten noch vorhandenen Werte?", kommentierte eine weitere Userin scharf. An anderer Stelle heißt es spöttisch: "Seniorenheim hatte Wandertag."

Der "Krone"-Journalist Claus Pándi befand schließlich, "das Dokument aus der Bewegtlichtbildzentrale der SPÖ macht auf Dauer sehr traurig. Sehr traurig." Woraufhin sich die Bundespartei sogar in gewisser Weise prompt von dem Video distanzierte:

An Hohn und Spott denkt Kärntens Landeshauptmann Kaiser jedenfalls, wenn er einen Follower in einem Video mit "Digga" anspricht und ihm sowie dessen "Ho-Ho-Homies" "niceste Weihnachten" wünscht.

Der Spitzenpolitiker Kaiser kann sogar auf Kommando husten, um die Wählerinnen und Wähler auf die bevorstehende Kärntner Landtagswahl am 5. März mit "SozialdemokraTEA" heiß zu machen, die man anscheinend nicht nur wählen, sondern auch trinken kann – sofern man gewinnt: "Echt gut!"

(red, 5.1.2023)