Standen bei den Ankündigungen von Google zur CES in den vergangenen Jahren vor allem digitale Assistenten und die darum aufgebauten Smart-Home-Anwendungen im Fokus, konzentriert sich das Unternehmen heuer auf einen anderen Themenbereich: Technologien für das Auto.
Redesign für Android Auto
Die für die breite Masse wohl wichtigste Ankündigung: Das vor einigen Monaten erstmals vorgestellte, neue Design für Android Auto ist nach einem längeren Betatest nun für alle verfügbar. Und es handelt sich dabei tatsächlich um die größte Oberflächenerneuerung seit der ersten Vorstellung der Software.
So gibt es nun eine Split-Screen-Ansicht, bei der mehrere Anwendungen gleichzeitig im Blick behalten werden können. Das sieht dann beispielsweise so aus, dass die Navigation den Großteil des Bildschirms einnimmt, während daneben Schaltflächen zur Steuerung von Musik oder Podcast angezeigt werden. Aber auch sonst wurde die Oberfläche optisch grundlegend überholt und zwar im Stile des auf Smartphones bereits mit Android 12 eingeführten "Material You"-Designs.
Features
Dazu kommen eine Reihe an neuen Features. So macht der Google Assistant nun smarte Vorschläge für anstehende Aufgaben – etwa wenn jemand zurückgerufen werden sollte. Und auch eine Vorankündigung gibt es: Schon bald sollen in Kombination mit aktuellen Pixel- und Samsung-Smartphones Anrufe über WhatsApp unter Android Auto vorgenommen werden können. Andere Android-Geräte sollen dieses Feature zu einem späteren Zeitpunkt erhalten.
Die zweite große Ankündigung betrifft die andere Fahrzeugsoftware von Google – Android Automotive. Im Gegensatz zu Android Auto, wo die eigentlichen Aktivitäten auf einem verbundenen Smartphone stattfinden, geht es dort um direkt im Fahrzeug verankerte Software. Und für diese gibt es nun eine verbesserte Version von Google Maps namens "HD Maps".
HD Maps
Diese soll allerlei zusätzliche Details bieten. Dazu gehören Informationen über Straßenmarkierungen, Straßenschilder oder auch aktuelle Barrieren. Die ersten Fahrzeuge, die Zugriff auf die neuen HD Maps bekommen, sind der Volvo EX90 sowie der Polestar 3. Dass es gerade diese beiden Marken sind, ist natürlich kein Zufall, verwendet Polestar doch die Softwareplattform von Volvo – und natürlich Android Automotive.
Beide Fahrzeughersteller preisen die detaillierten Karten als Grundstein für präzisere und damit auch sicherere Assistenz-Features an. Kombiniert werden sie dann aber noch mit über allerlei Sensoren – etwa Radar, Lidar oder Kamera – erfassten Daten, die auf einem lokalen KI-System von Nvidia ausgewertet werden.
Steuerung
Parallel dazu führen die beiden Firmen auch noch weitere Komfortfunktionen im Zusammenspiel mit Google ein. So kann über passende Smart-Home-Geräte künftig etwa der Akkuladestand der Autos kontrolliert werden, wer will kann auch via Sprachsteuerung die Heizung im Fahrzeug anwerfen. (apo, 6.1.2023)