Kommissariatsleiter Peter-Michael Schnabel (Martin Brambach) ist ein Lichtblick im "Tatort: Totes Herz" aus Dresden.

Foto: ORF/MDR/Hardy Spitz

Der Mörder ist immer der Gärtner. Wenn das am Sonntag im Dresdner Tatort stimmt, dann ist es kein Wunder. Heike Teichmann, die Chefin einer Gärtnerei, liegt in Totes Herz fast schon malerisch in einem Beet aus lila Stiefmütterchen.

Doch sie wurde mit einem Hammer erschlagen, und da gibt es im familieneigenen Betrieb natürlich allerhand Verdächtige: die Tochter, die allerdings beteuert, zu Mutti das allerbeste Verhältnis gehabt zu haben. Den Schwiegersohn, der in der Ehe nicht glücklich ist.

Und den beeinträchtigten Helfer Juri, auf dessen vermeintliche Täterschaft so viel hinweist, dass man ihn gleich mal von der Liste streichen kann.

Langweilig wie die Elbe bei Niedrigwasser

Minute um Minute vergeht, und es plätschert alles so langweilig dahin wie die Elbe beim extremen Niedrigwasser im vergangenen Sommer. Erfreulich immerhin: Der schrullige Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) ist noch immer dabei.

In der Folge davor war er ja an einen Entführer und in arge Kalamitäten geraten. Man hätte ungern auf den sächselnden Schnabel verzichtet.

Aber in gewohnter Manier, vielleicht noch ein bisschen grantiger als sonst, kommandiert er die Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) durch die Gegend.

Erst nach 40 Minuten kommen ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte und die Wendung ins Spiel. Das ist viel zu spät, das düstere, aber hochinteressante Thema wird allzu knapp abgehandelt. Man hätte so viel mehr draus machen können. Und trotzdem: Am Ende dieses Tatorts schaut man ihn am besten in der Mediathek noch einmal mit anderen Augen an. (Birgit Baumann, 7.1.2023)