Biden wird mit der Air Force 1 nicht Richtung Schweiz abheben.

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Washington/Davos – US-Präsident Joe Biden reist nicht zum diesjährigen Weltwirtschaftsforum WEF in Davos, auch nicht seine Vize Kamala Harris oder Außenminister Antony Blinken. Die USA schicken stattdessen John Kerry, den Sondergesandten des Präsidenten für das Klima, und Arbeitsminister Martin J. Walsh in die Schweiz.

In der US-Delegation für das Weltwirtschaftsforum, das vom 16. bis 20. Jänner stattfindet, sind auch FBI-Direktor Christopher Wray, Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines, Entwicklungsministerin Samantha Power sowie mehrere Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses. Das teilte die US-Botschaft in Bern am Freitagabend mit.

"Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt"

Am WEF 2023 werden rund 3000 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft erwartet. Der Leitsatz für dieses Jahr lautet "Cooperation in a Fragmented World" ("Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt").

Die Gästeliste veröffentlicht das WEF kommende Woche. Bereits bekannt ist, dass unter anderem der Schweizer Bundespräsident Alain Berset, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der deutsche Kanzler Olaf Scholz und Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, an dem Treffen teilnehmen.

Ukraine-Schwerpunkt bei letztem Treffen

Im vergangenen Jahr war das Weltwirtschaftsforum in Davos wegen der Corona-Pandemie vom Jänner auf den Mai verschoben worden. Thematisch dominierte diesmal nicht die Wirtschaft, sondern der seit Februar wütende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gekommen waren rund 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Themen wie die Klimaerwärmung oder die Folgen der Pandemie wurden an den Rand gedrängt.

In vielen Veranstaltungen des vergangenen Jahres riefen sich ukrainische Vertreter in Erinnerung. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in einer Videoansprache bei der Eröffnung die internationale Staatengemeinschaft zu "maximalen" Sanktionen gegen Russland auf.

Die Führungselite am WEF wiederum sagte der Ukraine Unterstützung und Solidarität zu. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen etwa sagte, dass dies "ein entscheidender Moment für alle Demokratien" sei. (APA, 6.1.2022)