Trucks vom World Food Program bringen Hilfsgüter nach Idlib.

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Damaskus/New York – Der UN-Sicherheitsrat hat einen wichtigen Hilfsmechanismus für notleidende Menschen in dem Bürgerkriegsland Syrien um sechs Monate verlängert. Das entschied der Rat am Montag in New York einstimmig per Resolution. Die bisherige Regelung wäre am Dienstag auszulaufen. Damit stimmte auch der syrische Verbündete Russland zu, der im Juli eine Verlängerung der Lieferungen um zwölf Monate mit seinem Veto verhindert hatte. Die Maßnahmen sind seit 2014 in Kraft.

Hilfsorganisationen hatten zuvor vor einer Verschlimmerung der humanitären Krise in Syrien gewarnt, wenn die vorherige Resolution am Dienstag ausgelaufen und nicht verlängert worden wäre. Der Mechanismus stellt sicher, dass Hilfsgüter der Vereinten Nationen über die Türkei auch in syrische Regionen gebracht werden, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Die Unterstützung wurde bereits in der Vergangenheit mehrere Male verlängert.

Längere Sicherheiten gefordert

Die Hilfsorganisation Care zeigte sich erleichtert. Das Zeitfenster von nur sechs Monaten erschwere aber die humanitäre Arbeit, teilte die Organisation mit. Ein "verlässlicher Finanzierungszyklus von mindestens einem Jahr" sei notwendig, "damit wir entsprechend planen und maßstabsgerechte Hilfen liefern können". Auch Oxfam reagierte grundsätzlich positiv, erklärte aber ebenfalls, sechs Monate seien nicht genug angesichts von 15 Millionen Menschen in Syrien, die dieses Jahr voraussichtlich landesweit Hilfe benötigten.

Der syrische Oppositionelle Jahja Aridi sagte der Deutschen Presse-Agentur, "solch eine Resolution von Mächten wie Russland", das zum Leid von Millionen Syrern beigetragen habe, sei "kein Gefallen". Russland, im syrischen Bürgerkrieg wichtigster Verbündeter der Regierung von Präsident Bashar al-Assad, habe "immer eine politische Angelegenheit aus dieser menschlichen Frage gemacht". (APA, 9.1.2023)