Letzte-Generation-Mitgründerin Martha Krumpeck (links) und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) waren Montagabend zu Gast bei Armin Wolf in der "ZiB 2".

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In der "ZiB 2" bei Armin Wolf nahmen Montagabend zwei junge Frauen Platz, deren Ansichten unterschiedlicher nicht sein könnten. Und die einander nichts schenkten. "Völlig daneben und respektlos" seien die Aktionen der Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten, schießt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) gleich zu Beginn in Richtung Letzte-Generation-Mitgründerin Martha Krumpeck, die diese Angriffe recht gelassen und sachlich pariert.

"Respektlos ist, wenn man jungen Leuten sagt, eure Zukunft sei uns wichtig, aber man dann einfach weiterwurschtelt wie bisher, als wäre nichts gewesen", bringt sie ihre Argumente für die umstrittenen Formen des Protests auf den Punkt, ziviler Widerstand sei eben kein Beliebtheitswettbewerb. "Es soll kein Weg mehr an uns vorbeiführen." Und aufgrund ebendieser Aktionen sitze sie jetzt hier und habe die Möglichkeit aufzuzeigen, wie die Klimapolitik der Regierung an dem vorbeigehe, wo wir eigentlich hinmüssten.

ÖVP-Spin mit großen Schrauben

Plakolm verteidigt Österreichs Maßnahmen für Klimaschutz, will Innovationen und Forschung nach Österreich holen, Global Player könnten sich "einiges von Österreich" abschauen. Und sie will weniger mit Verboten arbeiten – so antwortet sie auch auf Wolfs Frage, warum es die Regierung nicht schafft, ein banales Tempolimit zu verhängen. "Wir müssen an den großen Schrauben drehen", sagt Plakolm und spricht im ÖVP-Spin recht allgemein und langfristig von Innovationsgeist, Klima- und Transformationsoffensive. Zu Recht argumentiert hingegen Krumpeck, das Tempo-100-Limit sei nicht die einzige, sondern die simpelste Forderung, die sofort umgesetzt werden könnte.

Plakolm – ganz auf Parteilinie – ist bei ihrer niederösterreichischen Parteikollegin Mikl-Leitner, die fordert, dass Aktionen der Klimaschützer zu Haftstrafen führen können sollen. Plakolm spricht davon, dass sonst Tür und Tor für Selbstjustiz geöffnet würden. "Wir greifen zu den wenigen Mitteln, die uns noch bleiben, wie wir friedlich und gewaltfrei aufrütteln können", antwortet Martha Krumpeck (31), die in dieser Diskussion ÖVP-Politikerin Claudia Plakolm (28) ganz schön alt hat aussehen lassen. (Astrid Ebenführer, 10.1.2023)