Vor wenigen Tagen stand Freitag, der 13. im Kalender. Für manche Menschen ist dieses ominöse Datum ein Grund, besonders vorsichtig zu sein und nur darauf zu warten, dass ihnen irgendein Unglück widerfährt. Geschieht einem an diesem Tag dann tatsächlich etwas Unangenehmes, fühlt man sich in seinem Aberglauben auch noch bestätigt. Die Angst vor der Zahl 13 existiert sogar in der Psychologie – mit dem klingenden Namen Triskaidekaphobie. Doch ob einem nun dieser Tag etwas ausmacht oder der Aberglaube in eine gänzlich andere Richtung geht: Bei diesem Thema treibt das Verhalten der Menschen teils skurrile Blüten – und Logik hat damit nichts zu tun.

Aberglaube hin oder her: Gadse streicheln schadet selten.
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Aberglaube im Alltag

Jeglichem Aberglauben ist immanent, dass er Dinge miteinander in Verbindung bringt, die nichts miteinander zu tun haben. Oftmals geht es dabei darum, ein bestimmtes Verhalten zu vermeiden, oder im Fall, dass einem etwas passiert ist, ein "Gegenverhalten" folgen zu lassen. Man vermeidet es vielleicht bewusst, mit dem linken Fuß zuerst aufzustehen, einen Regenschirm in Innenräumen aufzuspannen oder unter einer Leiter durchzugehen. So mancher zündet seine Zigarette auf keinen Fall an einer Kerze an oder klopft nach einer Äußerung gewohnheitsmäßig auf Holz, um nichts zu verschreien. Ebenfalls verbreitet ist, wenn man stolpert, zurückzugehen und dieselbe Stelle noch einmal zu überschreiten. Aberglaube kann auch inkludieren, dass man anderen keinen Ring vom Finger zieht oder gar mit deren Löffel isst. Und landet man in Sachen Sitzordnung am Eckplatz des Tisches, so fürchten sich einige vor der dadurch ins Haus stehenden bösen Schwiegermutter. Sieht man dagegen umgekehrt einen Rauchfangkehrer, findet ein vierblättriges Kleeblatt oder ein Hufeisen, glaubt so mancher Mensch, dass ihm nun Glück blühe.

Freilich ist Aberglaube auch regionalen Unterschieden unterworfen – vielleicht das beste Beispiel dafür ist die schwarze Katze, der man ja hierzulande nachsagt, Unglück zu bringen, wenn sie einem von links über den Weg läuft. "Ob eine schwarze Katze Glück oder Unglück bringt, hängt davon ab, ob man eine Maus oder ein Mensch ist", wusste schon der französische Autor Max O'Rell. In China wird eine solche Katze angeblich mit Hunger und Armut assoziiert, während sie in Schottland Geld verheißen oder bei den Kelten ein glückhaftes Symbol für eine Eheschließung sein sollte. In der Seefahrt glaubte man, dass eine Katze an Bord Glück bedeute, in Lettland stand die Geburt eines schwarzen Kätzchens für eine gute Ernte. Alles also eine Frage der Perspektive.

Wie sehen Sie das?

Gibt es Dinge, die Sie aus Aberglauben tun oder nicht tun – vielleicht auch augenzwinkernd, nach dem Motto "Man weiß ja nie"? Oder ist derlei für Sie veralteter Unsinn aus längst vergangener Zeit und hat in Ihrem Leben keinen Platz? Mit welchem Aberglauben sind Sie vielleicht noch groß geworden, wissen es aber heute besser? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 16.1.2023)