Der Meta-Konzern kämpft an mehreren Fronten gegen Vorwürfe – und zeigt sich deshalb aktuell willig, Jugendliche besser vor Werbetreibenden zu schützen.

Foto: Richard Drew/AP

Der US-Konzern Meta will mit neuen Maßnahmen künftig potentiell schädliche Werbung einschränken. Speziell Teenager sollen besser geschützt werden, indem der Betreiber zahlreicher Social-Media-Plattformen Restriktionen für Werbetreibende einführt. Bereits ab Februar sollen auf Facebook und Instagram keine Anzeigen mehr geschaltet werden, die auf dem Geschlecht basieren. Parameter wie Alter oder Ort bleiben allerdings weiterhin.

Erst der Anfang

Einige Wochen später werden Teenager zudem die Möglichkeit bekommen, die Werbung bestimmter Produktkategorien zu reduzieren. Bestimmte Werbetreibende können schon seit längerer Zeit ausgeblendet werden, aber mit der neuen Einstellung sollen ganze Kategorien, beispielsweise Mode oder Sport, aus dem Blickfeld der Jugendlichen verschwinden.

Mit den neuen Maßnahmen setzt Meta seinen Kurs fort, der bereits vor einigen Jahren begonnen hat. 2021 wurde Werbetreibenden bereits der Zugriff auf die Interessen von Teenagern entzogen, um basierend darauf Anzeigen zu schalten. Profile, die ihr Alter unter 16 angegeben haben, sind zudem seit letztem Jahr automatisch auf "Privat" eingestellt und können nicht mehr von jedem gesehen werden, außer die Nutzerin oder der Nutzer ändert diese Voreinstellung. Auch die Inhalte, die von dieser Zielgruppe gesehen werden können, wurden 2022 aus Jugendschutzgründen eingeschränkt. Für eine weitere Schlagzeile sorgte die Regelung, der zufolge "verdächtige" Erwachsene in ihren Möglichkeiten, Teenagern Nachrichten schicken zu können, beschränkt würden.

Vor einigen Tagen führte der US-Konzern außerdem eine künstliche Intelligenz in seinen Plattformen ein, die diskriminierende Werbung aussortieren soll. Die Einführung der Technologie ist Teil eines Vergleichs mit der Regierung, die Facebook deshalb etablieren muss, weil das Unternehmen das Schalten von Anzeigen basierend auf ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und anderen geschützten Informationen zulässt.

Nicht ohne Grund

Ganz grundlos zeigt sich der US-Konzern nicht so engagiert. In mehreren Bundesstaaten der USA wird gerade wegen der negativen Auswirkungen von Instagram auf Jugendliche ermittelt. Die EU hat Meta kürzlich zu einer Strafe von rund 400 Millionen Dollar verdonnert, da man mehrere Privatsphärenverstöße in Zusammenhang mit Profilen von Teenagern festgestellt hatte. Um weitere Klagen und Ermittlungen zu vermeiden, scheint sich Meta nun eine Strategie überlegt zu haben, wie man zumindest mittelfristig gesetzeskonformer mit dem Thema umgehen will. (red, 11.1.2023)