Im Pentagon wird seit vergangenem Jahr wieder über Ufos gesprochen.
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Nicht alle eigenartigen Phänomene auf Luftbildern können erklärt werden, wie der nun veröffentlichte US-Bericht über Ufos veranschaulicht. Seit relativ kurzer Zeit wird das Thema in den USA wieder von offizieller Seite behandelt, nicht nur durch Menschen, die dahinter Besuche von Aliens vermuten. 2021 gab es einen entsprechenden Geheimdienstbericht, auch die Raumfahrtbehörde Nasa widmet sich seit 2022 aus wissenschaftlicher Perspektive bislang ungeklärten Himmelsphänomenen.

Erste Hinweise aus einem Zwischenbericht wurden bereits im Dezember angedeutet – inklusive einer enttäuschenden Ansage für jene, die auf extraterrestrische Gäste hoffen: "Ich habe in den Unterlagen bisher nichts gesehen, was auf einen Besuch von Außerirdischen, einen Absturz von Außerirdischen oder Ähnliches hindeuten würde", sagte Ronald Moultrie, Unterstaatssekretär für Verteidigung, Nachrichtendienste und Sicherheit.

Mist-Analysen

Im neuen Bericht geht es um 247 neue Sichtungen seit März 2021 und 119 weitere Ereignisse, die zuvor noch nicht ausgewertet worden waren. Gesprochen wird dabei nicht von unbekannten Flugobjekten (Ufos), sondern von "nicht identifizierten Luftphänomenen" (Unidentified Aerial Phenomena, kurz: UAP). Einige davon würden "ungewöhnliche Flugcharakteristika oder Leistungsfähigkeiten" aufweisen und erforderten weitere Analysen, teilte das Pentagon dem Kongress mit.

Unbekannte Flugobjekte – oder nicht identifizierte Luftphänomene – können mitunter auf Sensor- oder Ausrüstungsfehler zurückgeführt werden. Manchmal handelt es sich auch einfach um Plastiksackerln.
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Rund 200 Meldungen seien als "unauffällig" bewertet worden, hieß es in dem Bericht. Sie können möglicherweise auf gewöhnliche Objekte in der Luft zurückgeführt werden – etwa Drohnen, Ballons und Unrat wie Plastiksackerln. Im Juni 2021 hatten die US-Geheimdienste erstmals einen Bericht zu UAP vorgelegt. Daraus ging hervor, dass es keine Erklärungen für rund 140 Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten gab.

Unerklärlich, aber real

Die Meldung von unerklärlichen Himmelsphänomenen habe zugenommen, heißt es nun. Einige UAP-Vorfälle könnten jedoch auf Sensorunregelmäßigkeiten oder Ausrüstungsfehler zurückgehen. Im vergangenen Sommer hatte der Vorsitzende des Unterausschusses für Spionageabwehr im Repräsentantenhaus, André Carson, gesagt: "UAP sind unerklärlich, das ist wahr. Aber sie sind real. Sie müssen untersucht werden." Es war die erste Anhörung seit Jahrzehnten im Kongress. (red, APA, 13.1.2023)