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Nach dem Katastrophenjahr 2022 könnte sich für Kryptowährungen heuer erstmals ein Lichtblick abzeichnen. Erstmals seit zwei Monaten hat der Bitcoin die 20.000-Dollar-Marke durchbrochen und gibt Anlegern Hoffnung.

Der jüngste Kursanstieg brachte den Bitcoin erstmals wieder auf ein Niveau, auf dem sich die Kryptowährung vor dem Skandal um die Kryptobörse FTX im November des Vorjahres bewegt hat. Alleine in den letzten 24 Stunden konnte der Bitcoin laut coinmarketcap.com um fast acht Prozentpunkte zulegen.

Als wesentlicher Treiber für diese Entwicklung können die aktuellen Zahlen für die US-Verbraucherpreise in Betracht gezogen werden, die Teuerungsrate in den USA ist zum sechsten Mal in Folge zurückgegangen. Zudem gilt auch ein sinkender US-Dollar-Index als Signal für eine Entspannung des Bitcoin-Kurses.

Holpriges Jahr vor dem nächsten Halving

Die Perspektive auf den Kryptowinter bleibt vorerst dennoch wenig verändert. Ein Blick auf den kryptospezifischen Fear-and-Greed-Index, der die Stimmung von Anlegern repräsentieren soll, zeigt einen Anstieg von 31 auf 46 Punkte. Damit kommt er nach langer Zeit zwar aus dem Fear-Bereich heraus, befindet sich aber erst im neutralen Bereich des Index.

Selbst zweistellige prozentuale Kursausschläge sind bei der ältesten Cyberdevise auch keine Seltenheit. Da weder Staat noch Notenbank eingreifen, regeln alleine Angebot und Nachfrage den Kurs. 2023 könnte sich darüber hinaus ohnehin als holpriges Jahr entpuppen: Der Kryptomarkt hat sich von den schweren Schlägen aus dem Vorjahr nach wie vor nicht erholt. Zudem belasten etliche Kündigungen in der Branche und rechtliche Probleme bei den Kryptofirmen Gemini und Genesis die Branche.

Im März 2024 steht das nächste Bitcoin-Halving an, bei dem die Belohnung für Miner erneut halbiert und auch die Zahl neu geschaffener Bitcoins verknappt wird. Der Wert der Rewards wird mit dem vierten Bitcoin-Halving dadurch auf 3,125 Bitcoin sinken.

Eine Halbierung dieser Belohnungen hatte bislang immer starke Auswirkungen auf den Bitcoin-Markt. Dieser Prozess wird sich Schätzungen zufolge bis ins Jahr 2140 fortsetzen, bis alle 21 Millionen Bitcoin geschürft worden sind. Tatsächlich im Umlauf befinden sich weitaus weniger, weil seit der Einführung der Kryptowährung bereits mehrere Millionen Bitcoins unwiederbringlich verloren gegangen sein sollen. (red, 14.01.2023)