Der San-Lorenzo-Fluss steigt an, während in Felton Grove in Kalifornien die Evakuierung angeordnet wird.

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Washington/Los Angeles – US-Präsident Joe Biden hat wegen der anhaltenden Winterstürme den Notstand im Bundesstaat Kalifornien und Alabama erklärt. Er ordnete am späten Samstagabend Bundeshilfen für Wiederaufbau- und Reparaturarbeiten in den betroffenen Regionen an.

Am Samstag ist neuerlich ein Sturm mit heftigen Regenfällen über Kalifornien hinweggefegt und hat Überschwemmungen verursacht. Felder und Straßen standen vielerorts unter Wasser, Stromleitungen waren beschädigt. Gegen 00.30 Uhr in der Nacht zu Sonntag (MEZ) hatten rund 20.000 Haushalte nach Angaben der Website poweroutage.us keinen Strom. "Wir sind noch nicht fertig", warnte der Gouverneur des US-Bundesstaates, Gavin Newsom, am Samstag nach einem Besuch bei Betroffenen. Er mahnte an, "wachsam" zu bleiben.

In Alabama haben mindestens neun Menschen bei Tornados ihr Leben verloren. Mindestens fünf der Wirbelstürme rasten am Donnerstag über Alabama und zerstörten zahlreiche Häuser. Zehntausende Bürgerinnen und Bürger wurden von der Stromversorgung abgeschnitten.

Fast 26.000 Menschen von Hochwasserwarnungen betroffen

Fast 26.000 Kalifornier waren am Samstagabend nach Angaben des US-Wetterdienstes NWS weiterhin von Hochwasserwarnungen betroffen. Zehntausende Menschen waren zur Evakuierung ihres Zuhauses aufgerufen.

"Katastrophale Überschwemmungen" waren für eine Gegend am Fluss Salinas vorhergesagt, einer wichtigen landwirtschaftlichen Region südlich der Bucht der Metropole San Francisco. Der Fluss trat nach Beobachtung eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vielerorts über die Ufer und überschwemmte Felder. In den Bergen führten die Niederschläge zu starken Schneefällen. Die Behörden warnten vor Lawinengefahr.

Das unter den Folgen einer jahrzehntelangen Dürre leidende Kalifornien leidet seit Wochen unter Winterstürmen mit so heftigen Niederschlägen und Schnee, wie es sie in einigen Gebieten seit 150 Jahren nicht mehr gegeben hat. Mindestens 19 Menschen kamen bisher ums Leben. (APA, Reuters, red, 15.1.2023)