Das Land wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Castillo Anfang Dezember von Unruhen erschüttert.

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Lima – Die peruanische Regierung hat am Samstag wegen der anhaltenden Proteste gegen sie den Notstand in der Hauptstadt Lima und drei weiteren Regionen ausgerufen. Nach einem am Samstagabend im Amtsblatt veröffentlichten Dekret erlaubt es der 30 Tage geltende Ausnahmezustand der peruanischen Armee, einzugreifen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Laut dem Dekret werden außerdem mehrere verfassungsmäßige Rechte ausgesetzt, so etwa die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit.

Am Samstag behinderten mehr als 100 Straßensperren den Verkehr in Peru. Vor allem der Süden des Landes, wo der Schwerpunkt der Proteste lag, war betroffen, aber auch die Umgebung von Lima.

Bisher mindestens 42 Tote bei Protesten

Die Behörden öffneten am Samstag unterdessen wieder den Flughafen von Cusco nahe des Touristen-Magneten Machu Picchu im Südosten des Landes. Sie hatten den Betrieb an dem Flughafen am Donnerstag wegen der Proteste ausgesetzt.

Peru wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Castillo am 7. Dezember von Unruhen erschüttert. Die Demonstranten fordern den Rücktritt seiner Nachfolgerin Dina Boluarte und die Auflösung des Parlaments, um unverzüglich Neuwahlen abzuhalten. Bei den Protesten sind bisher mindestens 42 Menschen gestorben. (APA, 15.1.2023)