Gucci

Die erste Kollektion seit dem Abgang des Designers Alessandro Michele im November wurde intern entwickelt: Das Designteam entledigte sich der modischen Weirdness der vergangenen Jahre, kombinierte eine Bomberjacke zu weiten Jeans, ein weißes T-Shirt mit übergroßen Chinos, silberne Hosen zu halbhohen Stiefeln. Dass das Modeunternehmen weg will von Micheles Handschrift, war mehr als offensichtlich. Wo es dagegen hingehen soll, scheint noch offen.

Foto: MIGUEL MEDINA / AFP; EPA/STR; MIGUEL MEDINA / AFP

Prada

Vor der Location sorgte die siebenköpfige südkoreanische Boyband Enhypen für einen Massenauflauf der Fans, in der Fondazione Prada präsentierten Raf Simons und Miuccia Prada mit ihrer Kollektion (namens "Let's Talk About Clothes") ihre Ideen für den kommenden Herbst. Die Models trugen die Klassiker der Männergarderobe in aktualisierter Form: Bomberjacke und Parka genauso wie schmal geschnittene Anzüge (mit zwei oder drei Knöpfen), dazu abnehmbare spitze Krägen, oder Handtaschen, die um die Hälse baumelten. Instagramtauglichstes Outfits: weiße, wattierte Unterhemden – und eine aufgeblasene Bomberjacke (Bild, Mitte).

Foto: Epa/ Matteo Corner; AP Photo/Luca Bruno

Fendi

Wie jeder mit der Zeit gehende Vertreter der Generation Z trägt der Fendi-Mann violetten Lidschatten und Lidstrich – aber nicht nur das. Kreativchefin Silvia Fendi steckte die Models in graue Capes und knöchellange Mäntel, in locker sitzende Nadelstreifen und wallende Zweiteiler aus kamelfarbenem Strick. Ein Motiv, das sich durch die party- wie tageslichttaugliche Kollektion zog: asymmetrische, die Schulter freilegende Oberteile.

Foto: MIGUEL MEDINA / AFP (3)

Charles Jeffrey Loverboy

Neben dem Londoner Designer JW Anderson (ließ sich wie Miuccia Prada und Raf Simons von Kissen inspirieren) und der britischen Designerin Martine Rose (wird als mögliche Kreativchefin der Männermode bei Louis Vuitton gehandelt) zeigte sich in Mailand der schottische Designer Charles Jeffrey von einer Trilogie des schottischen Dramatikers John Byrne inspiriert.

Foto: AP Photo/Antonio Calanni

Dolce & Gabbana

Wenn wer den nackten Oberkörper des Mannes Saison auf Saison zu inszenieren weiß, dann die sizilianischen Designer Domenico Dolce und Stefano Gabbana. Das Duo reduzierte sich in seiner Kollektion "Essenza" auf alles, was dem Label D&G relevant erscheint. Zusammenfassend lässt sich sagen: Ob Weste, Sakko, Plüsch-Bomber oder Kreuz-Kette – selbst im Herbst lässt sich so ziemlich alles auf bloßer Haut tragen. Wem das alles nicht wärmend genug ist, der greift zum mausgrauen Jogginganzug.

Foto: AP Photo/Antonio Calanni (2); Miguel MEDINA / AFP

Zegna

Bei Zegna geht es von Haus aus angezogener zu. Kreativchef Alessandro Sartori, seit 2016 im Amt, schätzt Rollkragenpullover, großzügig geschnittene Sakkos und Hosen. Für den kommenden Herbst setzt er auf Grau- und Senftöne.

Foto: MIGUEL MEDINA / AFP

Giorgio Armani

Erst im Dezember hatte Giorgio Armani, 88, anlässlich des Neustarts seiner Ski-Kollektion in den Luxus-Skiort St. Moritz geladen, nun verbeugte sich der Designer mit Entwürfen in unzähligen Grauschattierungen vor den marmorverkleideten Atrien der Mailänder Palazzi. Und ja, auch er empfahl den Männern, Westen zu tragen. Ob die sich durchsetzen werden? (feld, 16.1.2023)


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