Räumfahrzeuge des Winterdienstes im Einsatz bei starkem Schneefall auf der Autobahn A10, zwischen Spittal und Villach, in der Nacht auf Montag.

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Wien – Durch die starken Schneefälle ist es am Montag in Teilen Österreichs zu großen Behinderungen im Frühverkehr gekommen. Auf der Südautobahn (A2) kam es in der Steiermark und in Kärnten in beiden Richtungen zu dichtem Verkehr, streckenweise war die Fahrbahn schneebedeckt. Die Verzögerungen hielten bis zu 45 Minuten an, teilt der ARBÖ mit.

Ebenfalls von den starken Schneefällen betroffen waren die Pyhrnautobahn (A9) zwischen dem Knoten Graz-West und der Staatsgrenze Spielfeld sowie die Tauernautobahn (A10) zwischen dem Tauerntunnel und dem Knoten Villach, in Kärnten selbst auch die Karawankenautobahn (A11) und die Klagenfurter Schnellstraße (S37) im gesamten Verlauf.

Viel Schneefall

Zäher Verkehr blieb auch auf der Murtal-Schnellstraße (S36) in der Steiermark nicht aus. Infolge der winterlichen Straßenverhältnisse kam es zu Verkehrsunfällen. Gegen 1.30 Uhr verlor ein 60-jähriger Kärntner auf der schneebedeckten A2 auf Höhe Velden (Bezirk Villach-Land) die Kontrolle über seinen Pkw. Laut Polizei geriet das Auto ins Schleudern und prallte gegen einen Aufpralldämpfer. Der Lenker und drei weitere Personen im Fahrzeug, darunter eine Dreijährige, wurden leicht verletzt.

Ein Müllentsorgungslaster kam in Spittal an der Drau von einer schneebedeckten Straße ab, rutschte über eine abschüssige Wiese und über ein Garagendach, bevor er seitlich am Zaun des steilen Grundstücks hängen blieb. Die Feuerwehr sicherte den Lkw vorübergehend mit Seilen, er sollte mit Spezialgerät bis Mittag geborgen werden. Der 51-jährige Lenker musste mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Geosphere Austria berichtete, dass der Schwerpunkt des Schneefalls auf Osttirol und Oberkärnten lag. In Oberkärnten gab es auch in tiefen Lagen fünf bis 15 Zentimeter Neuschnee. Beim Flughafen Klagenfurt waren es 16 Zentimeter. In Bad Eisenkappel hatte es 30 Zentimeter, in Bad Bleiberg 40 Zentimeter und auf dem Loiblpass 50 Zentimeter geschneit.

Stromausfälle

Die Landesalarm- und Warnzentrale verzeichnete in Kärnten laut ORF dutzende Einsätze. Schneebruch sorgte vor allem in Mittel- und Unterkärnten für Stromausfälle, besonders betroffen waren die Bezirke Villach-Land und Klagenfurt-Land, aber auch St. Veit an der Glan, Völkermarkt und Wolfsberg. Bis zu 13.000 Haushalte im gesamten Bundesland waren laut Energieversorger Kelag nicht versorgt, gegen 9.30 Uhr waren es noch 10.000.

Das Geschehen sei noch immer dynamisch, sagte ein Sprecher Montagvormittag. 100 Monteure seien im Einsatz, hätten aber wegen der schwierigen Straßenverhältnisse oftmals Probleme, zu den Schadstellen zu gelangen.

Es bleibt winterlich

Schneefall, Schneeregen und Regen ließen ab Mittag allerdings langsam nach. Die winterlichen Temperaturen halten allerdings weiterhin an, für die nächsten Tage sind weitere Niederschläge angesagt.

Wie die Experten von Geosphere Austria am Sonntag prognostizierten, ist in dieser Woche vor allem in der Früh mit sehr niedrigen Temperaturen zu rechnen. Unter dem Einfluss von tiefem Luftdruck gestaltet sich das Wetter am Dienstag unbeständig. Während am Vormittag im Norden und Westen bei meist trockenem Wetter noch zeitweise die Sonne scheint, dominieren weiter im Süden und Osten bereits oft dichte Wolken. Dabei ist anfangs in Kärnten, der Steiermark und örtlich auch im Burgenland noch mit Regen oder Schneeregen zu rechnen.

Am Nachmittag breiten sich die Wolken schließlich auf alle Landesteile aus, und bis zum Abend setzt von Osttirol über die Steiermark bis ins östliche Flachland verbreitet Niederschlag ein. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 800 Metern. Der Wind kommt aus Südost bis Südwest und weht schwach bis mäßig, in den Föhnstrichen im Norden auch lebhaft. Die Temperaturen liegen in der Früh bei minus sechs bis plus drei Grad, die Tageshöchsttemperaturen bei null bis neun Grad, am wärmsten ist es im Osten.

Rest der Woche

Der Mittwoch startet meist mit dichten Wolken sowie Regen, Schneeregen und Schneefall. Die Schneefallgrenze liegt dabei zwischen tiefen Lagen und 600 Metern. Im Tagesverlauf bessert sich das Wetter dann aber. Die Niederschläge klingen ab, und am Nachmittag sind oft nur noch einzelne Schauer im Bergland dabei. In der Osthälfte lockert auch die Wolkendecke etwas auf, und zeitweise kommt die Sonne hervor. Mäßiger bis lebhafter Westwind kommt auf, nur im Süden bleibt es eher windschwach. Frühtemperaturen minus vier bis plus drei Grad, Höchsttemperaturen null bis sieben Grad, mit den höchsten Werten im Südosten Österreichs.

Am Donnerstag sind kalte und feuchte Luftmassen wetterbestimmend. Mit diesen überwiegen oft die Wolken, und an der Alpennordseite und im Norden kommt es zu einigen Schneeschauern. Schneefälle kann es am Vormittag auch im Südosten und Osten geben, die genaue Lage des Mittelmeertiefs ist aber noch sehr unsicher. Der Wind weht schwach, im Osten auch mäßig aus West bis Nordwest. Die Frühtemperaturen erreichen minus acht bis plus ein Grad, die Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus drei Grad.

Am Freitag scheint zeitweise die Sonne, tagsüber werden die Wolkenfelder aber tendenziell dichter. Zum Abend hin werden dann sowohl Schneeschauer an der Alpennordseite als auch Schneefälle mit dem nächsten Mittelmeertief von Südosten her wahrscheinlicher. Der Wind weht besonders im Osten mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest. Frühtemperaturen bei minus acht bis minus ein Grad, Tageshöchsttemperaturen minus zwei bis plus zwei Grad. (APA, red, 16.1.2023)