Die verdächtigen Brüder waren im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel festgenommen worden.

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Düsseldorf – Nach dem Antiterroreinsatz vergangene Woche in Deutschland geht das Justizministerium von Nordrhein-Westfalen davon aus, dass die Verdächtigen ursprünglich einen Anschlag am Silvesterabend im Auftrag der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) geplant hatten. Am Freitag gab es eine neue Durchsuchung, bei der weitere Beweismittel gefunden wurden. Das bestätigte ein Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft am Montag auf dpa-Anfrage.

Einen Bericht des ARD-Hauptstadtstudios, wonach es sich bei den neu gefundenen Beweismitteln um Substanzen zur Herstellung von Giftstoffen handelte, bestätigte der Sprecher nicht. Die ARD-Nachricht platzte am Montagmorgen in eine Sondersitzung des Rechtsausschusses des Landtags zum Thema Castrop-Rauxel. Landesjustizminister Benjamin Limbach sagte auf Nachfrage der SPD, er habe davon selbst gerade erst durch den Bericht bei "tagesschau.de" erfahren.

Festnahme am 7. Jänner

In der Sondersitzung war herausgekommen, dass die Beschuldigten – zwei Brüder – einen Anschlag zu Silvester geplant haben sollen. Ihnen habe aber eine Zutat für den Giftanschlag gefehlt, wie aus Telegram-Chats hervorgehe. Erste allgemeine Hinweise habe der ausländische Nachrichtendienst – nach dpa-Informationen das US-amerikanische FBI – bereits am 30. Dezember an das Bundeskriminalamt gegeben. Erst am 6. Jänner habe man eine IP-Adresse bekommen, die zu dem 32-jährigen Verdächtigen führte.

Am 7. Jänner waren der Iraner und sein Bruder (25) in der Wohnung in Castrop-Rauxel festgenommen worden. In der Wohnung fand man laut ARD nun auch die neuen Beweise. Laut Generalstaatsanwaltschaft waren Ermittler noch einmal ohne Vollschutzanzüge vor Ort. (APA, 16.1.2023)