(Dieses Bild wurde von der Bilder-KI Stable Diffusion erstellt. Der Prompt lautete: "a robot painting a picture of a homeless human, an angry crowd of artists in the background. Painted in the style of rembrandt".)

Foto: DER STANDARD / Mey / Stable Diffusion

Services wie Midjourney, Dall-E, Stable Diffusion und Chat GPT gewähren einer immer größeren Gruppe an Menschen Zugang zu Texten und Kunst, die mit künstlicher Intelligenz (KI) geschaffen wurden. Vor allem letzteres Tool sorgte in den vergangenen Wochen für Furore. Immerhin soll die KI so gut sein, dass sie sogar wissenschaftliche Gutachter täuschen kann. Microsoft kündigte außerdem an, zehn Milliarden Dollar in das dahinterstehende Unternehmen Open AI investieren zu wollen.

Die genannten KIs sorgen allerdings nicht nur für Schlagzeilen im positiven Sinn. Ihre beeindruckenden Fähigkeiten haben sie sich nicht selbst beigebracht. Stattdessen lernen zum Beispiel Bild-KIs mithilfe eines riesigen Datenschatzes, der aus den Werken menschlicher Künstlerinnen und Künstler besteht. Mit steigender Popularität gibt es deshalb immer häufiger Kritik, dass gerade diese Tools das Urheberrecht von Kunstschaffenden verletzten würden.

Entschädigung verlangt

In den USA hat dieser Vorwurf nun zu einer Sammelklage gegen Stability AI (Stable Diffusion), Midjourney und die Kunstplattform Deviant Art geführt, wie "Kotaku" berichtet. Die Künstlerinnen Sarah Andersen, Kelly McKernan und Karla Ortiz fordern in dieser "eine Entschädigung für die von Stability AI, Deviant Art und Midjourney verursachten Schäden sowie eine einstweilige Verfügung zur Verhinderung künftiger Schäden".

In der Klageschrift wird ausgeführt, dass Stable Diffusion nur erschaffen werden konnte, indem die dahinterstehende Firma (Stability AI) "Kopien von Milliarden urheberrechtlich geschützten Bildern ohne Erlaubnis heruntergeladen oder anderweitig bezogen hat, um Stable Diffusion zu erstellen". Dadurch seien auch die Kunstwerke der Klägerinnen in das KI-Tool integriert worden, allerdings ohne die Künstlerinnen dafür zu entschädigen. Dabei könne man sogar Bilder im Stil einer bestimmten Künstlerin in Auftrag geben.

KI-Tool im Portfolio

Auf die Portfolio-Webseite Deviant Art hat es die Klage abgesehen, weil "tausende – und möglicherweise Millionen – Trainingsbilder für Stable Diffusion von Deviant Art gescrapt und kopiert" worden seien. Seit November bietet die Plattform mit Dream Up außerdem ein eigenes KI-Tool an, das wiederum auf Stable Diffusion basiert und die automatische Erstellung von Bildern ermöglicht.

Auf der eigenen Webseite schreibt der Anwalt der Klägerinnen, Matthew Butterick, dass die Klage ein weiterer Schritt sei, "um KI für alle fair und ethisch vertretbar zu machen". Vor allem Kunstschaffende, Programmiererinnen und Schriftsteller hätten Sorge geäußert, "dass KI-Systeme mithilfe riesiger Mengen urheberrechtlich geschützter Werke" trainiert würden. Auf derselben Webseite sind weitere Informationen zu den Klägerinnen und den Vorwürfen gegen die KI-Firmen zu finden. (mick, 16.1.2023)