Ubisoft befindet sich in einer heiklen Situation.

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Ubisoft steckt in der Krise. Vergangene Woche musste der Spieleentwickler und Publisher bekanntgeben, dass die Entwicklung von gleich drei bisher unbekannten Spielen eingestellt werden musste. Das Unternehmen stehe "vor großen Herausforderungen, da sich die Branche weiterhin hin zu Megamarken und langlebigen Titeln" bewege, heißt es im Finanzbericht. Außerdem mussten die erwarteten Nettoerlöse von 830 Millionen auf 725 Millionen Euro senken.

Seine Enttäuschung drückte Ubisoft-CEO Yves Guillemot öffentlich schon am Mittwoch aus. Die interne Kommunikation sah allerdings etwas anders aus. In einer E-Mail, die "Kotaku" vorliegt, schob er die Verantwortung für den Fortbestand des Unternehmens den Mitarbeitenden zu: "Es liegt an euch, das Line-up pünktlich und in der erwarteten Qualität zu liefern und allen zu zeigen, was wir zu leisten imstande sind." Mehr denn je sei es deshalb wichtig, dass sich alle mit voller Energie für die Rückkehr auf "den Pfad des Erfolgs" einsetzen würden.

Sparsam sein

Aber nicht nur das: Guillemot bittet gleichzeitig darum, "besonders vorsichtig und strategisch mit euren Ausgaben und Initiativen umzugehen, um sicherzustellen, dass wir so effizient und schlank wie möglich sind". Wie "PC Gamer" hervorhebt, hat der CEO im letzten Jahr selbst 1,03 Millionen Euro verdient. Ob er heuer eine Gehaltskürzung vornehmen wird, ist unbekannt.

Abgesehen davon, dass drei unbekannte Spiele nie das Licht der Welt erblicken sollen, werden sich andere verschieben. Konkret trifft es das Piratenspiel "Skull and Bones", das eigentlich am 9. März hätte erscheinen sollen. Als Releasezeitraum wird nun nur noch 2023 bis 2024 angegeben. Außerdem sei man davon überrascht worden, dass die Spiele "Mario + Rabbids: Sparks of Hope" und "Just Dance 2023" schlechter performt haben als erwartet.

Bekannte Marken

Die größte Hoffnung steckt Guillemot in die bekanntesten Marken des eigenen Hauses. Vor allem "Rainbow Six Siege" und "Assassin’s Creed" seien "sehr gesund, mit einer bemerkenswert starken Aktivität". Grundsätzlich sei die Performance der eigenen Live-Games solide. Die Strategie sei es deshalb, langlebige Spiele zu entwickeln und die größten Marken "zu wirklich globalen Phänomenen" zu machen. (red, 16.1.2023)