Die ZSWatch kann sich auch in der ersten Generation durchaus sehen lassen.

Foto: Jakob Krantz

Es muss nicht immer Samsung, Google oder Apple sein. Wer gerne eine Smartwatch sein Eigen nennen würde, aber ohne das Produkt eines großen Konzerns auskommen möchte, kann sie sich auch selber bauen. Wie das geht, zeigt der deutsche Entwickler Jakob Krantz vor.

Er hat sich eine computerisierte Uhr in Form der "ZSWatch" selbst gebaut. Diese bringt auch alle Basics eines solchen Wearables mit: Bildschirm, Bluetooth, Schrittzähler und auch Pulsmessung.

Alle Basics dabei

Der Name steht für Zephyr Smartwatch, wobei Zephyr auf das gleichnamige Entwicklungsprojekt des für die Uhr genutzten "RTOS"-Betriebssystems verweist. Bei der Hardware setzt er auf einen nRF52833, der gemeinsam mit einem Bluetooth-5.1-Modul auf einem vorgefertigten Modul (Anna B402) sitzt.

Dazu kommen ein Beschleunigungsmesser für die Schrittzählung, ein eigener Chip für die Herzschlagfrequenzermittlung mittels Pulsoximetrie sowie ein Vibrationsmotor für haptische Rückmeldungen. Diese Komponenten werden gemeinsam mit einem 8-MB-Speichermodul auf einer selbstentworfenen Platine mit vier Schichten versammelt. Der Akku bringt eine Kapazität von 220 mAh mit und wird über Federzugkontakte (Pogo-Pins) geladen.

Beim Display hat sich Krantz für ein IPS-Panel mit 240 x 240 Pixel und 1,28 Zoll Diagonale entschieden, über dem ein kreisrundes Saphirglas angebracht ist. Zur Steuerung der Uhr dienen drei Knöpfe – vor, zurück, Bestätigung –, Toucheingabe wird nicht unterstützt. Das Gehäuse der Uhr wurde per 3D-Druck hergestellt. Mittels des Bluetooth-Moduls und der App Gadgetbridge kann die ZSWatch Daten mit Smartphones und anderen Geräten austauschen.

Besser auf Version 2 warten

Der Entwickler hat alle Informationen nebst 3D-Modell des Gehäuses auf Github bereitgestellt, rät aber davon ab, diese erste Generation der Uhr nachzubauen. Der Erstling hat noch Probleme, aufgrund einer vertauschten Pin-Belegung muss die Platine überarbeitet werden, und das Display lässt sich maximal mit 60 Prozent Helligkeit betreiben. Krantz vermutet zudem, dass es auf manchen Pins Stromleckagen gibt.

Diese Mängel sollen in Version 2 behoben werden. Für diese soll ein besseres Bluetooth-Modul eingesetzt werden und der Bildschirm Touchsupport erhalten. Weiters erwägt Krantz die Herstellung eines per CNC hergestellten Gehäuses und den Umstieg auf einen "Ladeanschluss, den normale Smartwatches verwenden". (gpi, 18.1.2023)