Nur noch 1,1 Prozent sind die Umsätze der Chiphersteller letztes Jahr gestiegen.

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Nach dem Boom 2021 haben Lieferengpässe und die schwächelnde Konjunktur den Chip-Herstellern im abgelaufenen Jahr zu schaffen gemacht. Die Umsätze der Halbleiterbranche stiegen weltweit nur noch um 1,1 Prozent auf 601,7 Mrd. Dollar, (556,5Mrd. Euro) wie eine am Dienstag veröffentlichte Erhebung der Beratungsfirma Gartner ergab. 2021 hatten sie noch um rund ein Viertel zugelegt.

Wegen der Lieferengpässe Anfang 2022 hätten viele Abnehmer Lagerbestände aufgebaut, sagte Gartner-Analyst Andrew Norwood. In der zweiten Jahreshälfte hätten Inflation und schwächelnde Konjunktur dann die Nachfrage nach PCs und Smartphones verringert. "Die Unternehmen begannen in Erwartung einer weltweiten Rezession ihre Ausgaben zu kürzen, was sich auf das Gesamtwachstum der Halbleiterbranche auswirkte."

Besonders hart traf es Speicherchip-Anbieter, schrieben die Autoren der Gartner-Studie. Hier schrumpfte der weltweite Umsatz um 5 Prozent. "Mitte 2022 gab es bereits Anzeichen für einen Nachfrageeinbruch. Die Bedingungen haben sich inzwischen so weit verschlechtert, dass die meisten Hersteller für 2023 Investitionskürzungen angekündigt haben."

Mit einem Marktanteil von knapp 11 Prozent verteidigte Samsung die Position als weltgrößter Halbleiter-Anbieter vor Intel. Allerdings mussten die beiden Umsatzeinbußen von gut 10 beziehungsweise knapp 20 Prozent hinnehmen. Kräftige Zuwächse meldeten dagegen die Mobilfunkchip-Spezialisten Qualcomm und Broadcom sowie Apple. (APA, 17.01.2023)