Sie nannten ihn Schnucki. Der Aygo X, der sich Cross spricht, ist ein schnuckeliger Winzling, ideal geradezu für den urbanen Einsatz. In der Testwagenversion gab er sich ganz für den kleinen Spaß gedacht: Bicolor-Lackierung in Rot und Schwarz, dazu, deshalb der Zusatz "Air", ein Textildach, das den Aygo X zwar nicht zum vollwertigen Cabrio, aber doch zum luftigen Gefährt macht. Jetzt im Winter haben wir auf das Vergnügen verzichtet, weil: kein ausreichend warmer Schal verfügbar.

Obendrauf ein elektrisch bedienbares Stoffverdeck, das macht den Wagen zum Semicabrio. Zweitonlackierung akzentuiert die Form.
Foto: Andreas Stockinger

Wo Toyota draufsteht, ist Hybrid drin: Die Faustregel greift in dem Fall nicht, das hätte das Auto zu teuer gemacht. Die Japaner wollten schließlich was halbwegs Leistbares auf den Markt schlenzen, und das ist insofern gelungen, als der günstigste Aygo X um 15.590 Euro zu haben ist. Der hier geschilderte nicht, "Air" macht 1200 Unterschied aus. Weiters: anstatt 5-Gang-Schaltung die CVT-Automatik (mit simulierten Schaltstufen), zudem Ausstattungslinie Explore und die erwähnte Lackierung – ergibt dann doch einen Betrag in Höhe von 23.330 Euro.

Der Aygo X ist, wie erwähnt, ein richtig kleines Auto, das betrifft auch Kofferraum und Sitzplätze. Andererseits ist das nicht einfach nur ein etwas hochgebockter Aygo, sondern ein eigenständiges Fahrzeug, 23 cm länger als der Namensvetter, den er in Wahrheit ablöst. Verwandt ist er mit dem Yaris, mit dem er sich die Plattform teilt.

Ideal für flache Gegenstände, wie etwa Bücher und Laptops ist dieses etwas versteckte Ablagefach hinter den Rücksitzen. Zugänglich ist es leider nur von außen.
Foto: Andreas Stockinger

Mit 6,1 l / 100 km Testverbrauch blieb der Baby-SUV gerade noch im korrekten Bereich, aber damit das auch klar ist: Das ist keine Rakete. Es geht alles reichlich betulich, um nicht zu sagen: zäh vonstatten, 72 PS und 93 Nm lassen es eh erwarten.

Die Zielgruppe wird’s dennoch zufrieden sein, die wird sich über die Wendigkeit freuen und generös über das viele Hartplastik hinwegsehen. Was zählt, ist olympisch, nämlich dabei sein. Dabei sein bei einem Trend, der auf der Absatzfront immer noch sämtliche Rekorde bricht, allem Zorn der SUV-Hasser zu Hohn und Trotz. Kaufverhalten als unmissverständliches Wahlergebnis.


Die Innengarnitur ist auch auf das Nötigste reduziert, aber das Lenkrad ist recht gut mit Knöpfen bestückt.
Foto: Andreas Stockinger

Apropos: Toyota hat eine der vollständigsten SUV-Paletten aller Hersteller in Europa. Der Größe nach: Aygo X, Yaris Cross, Corolla Cross, C-HR, RAV4, Highlander. Der Aygo X ist das sympathische Nesthäkchen. Sie nannten ihn Schnucki. (Andreas Stockinger, 29.1.2023)