Ein S-70A-9 Black Hawk Helikopter landet in Sydney vor den Victoria Barracken. Zukünftig will Australien verstärkt auf das US-amerikanische Produkt setzen.

Foto: Cpl. Dustin Anderson/Department of Defence via AP

Sydney– Australien will seine Taipan-Militärhubschrauber aus europäischer Produktion trotz aller Bemühungen Frankreichs durch US-Helikopter ersetzen. Sein Land habe "seit Jahren mit den Taipans zu kämpfen, was die Wartung und die Beschaffung von Ersatzteilen angeht", sagte der australische Verteidigungsminister Richard Marles am Mittwoch. Zudem sei mit den in Europa hergestellten Hubschraubern nicht die Anzahl an Flugstunden erzielt worden, die benötigt würden.

Australien und USA rücken näher zusammen

Australien sei optimistisch, dies mit den US-Helikoptern Black Hawks zu erreichen, so Marles. Ein geplatzter milliardenschwerer U-Boot-Deal zwischen Australien und Frankreich hatte im Jahr 2021 diplomatische Spannungen zwischen beiden Ländern ausgelöst. "Wir sind zuversichtlich, dass dies die erneuerten Beziehungen zu Frankreich nicht beeinträchtigen wird", sagte Marles nun mit Blick auf die geplante Ausmusterung der Taipan-Hubschrauber. Frankreich hält einen signifikanten Anteil am europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus, das die Taipan-Hubschrauber herstellt. Paris hatte Canberra dazu gedrängt, die 40 Taipan-Hubschrauber zu behalten.

Australien hatte 2021 mit den USA und Großbritannien das indopazifische Bündnis namens Aukus gegründet. Die Länder starteten eine Kooperation bei atomar betriebenen U-Booten. Die Lieferung von Atom-U-Booten an Australien ist ein wesentlicher Bestandteil von Aukus. Als Konsequenz aus dieser Allianz ließ die damalige Regierung Australiens ein lange geplantes, milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen, was empörte Reaktionen der französischen Regierung zur Folge hatte. Paris zog zwischenzeitlich sogar seine Botschafter aus Washington und Canberra ab. Der mittlerweile amtierende australische Premierminister Anthony Albanese hat sich um eine Verbesserung der Beziehungen zu Frankreich bemüht. (APA, 18.1.2023)